Taufe

Handpuppe: Friedhelm (ein Pfarrer) hat einen Schwamm in der Hand

Friedhelm: Guten Morgen, schöner Tag…

MA: Guten Morgen.

Friedhelm: Guck mal, was ich hier habe!

MA: Was ist denn das?

Friedhelm: Ein Schwamm.

MA: Ein Schwamm. Mhm. Willst Du Dich waschen?

Friedhelm: Nein, das habe ich doch heute morgen schon gemacht. Gleich nach dem Aufstehen.

MA: Mhm, das mache ich auch so. Und Zähneputzen.

Friedhelm: Und die Ohren.

MA: Und warum hast Du jetzt einen Schwamm dabei?

Friedhelm: Wegen der Taufe.

MA: Wegen der Taufe?

Friedhelm: Wegen der Taufe.

MA: Pff. Was willst Du denn bei einer Taufe mit diesem Schwamm?

Friedhelm: Na, bei einer Taufe wird ein Mensch gewaschen.

MA: Hast Du schon einmal gesehen, wie ein Mensch getauft wird?

Friedhelm: (schüttelt den Kopf)

MA: Also ich war schon ganz super oft bei einer Taufe dabei – und da hat noch nie jemand einen Schwamm benutzt.

Friedhelm: Echt?! Du hast so was schon mal gesehen? Was passiert denn da so?

MA: Da ist Wasser und eine Kanne und eine Kerze und dann sind die Kinder getauft.

Friedhelm: Ähh – Wasser, Kerze, Kanne – kannst Du mir vielleicht mal der Reihe nach erzählen, was da passiert? Wie fängt das denn an?

MA: Mhm. Zu Anfang, also ganz zu Anfang, wird was aus der Bibel vorgelesen. Und dann wird gebetet.

Friedhelm: Da wird gebetet? Ich bete auch immer beim Essen „Komm, Herr Jesus, sei unser Gast – und segne, was du uns bescheret hast.“

MA: Ja. Das ist ein Tischgebet. Das spricht man vor dem Essen. Aber doch nicht bei der Taufe! Da sagt man: „Gott, segne dieses Kind!“

Friedhelm: Und dann?

MA: Dann fragt der Pfarrer die Paten, ob sie...

Friedhelm: Braten? Gibt es noch was zu essen?

MA: Hast Du Dir deine Ohren nicht gewaschen? PATEN mit PE. Paten, das sind Erwachsene, die den Kindern helfen wollen, die ihnen manchmal Geschichten aus der Bibel vorlesen oder ihnen ein Fahrrad schenken.

Friedhelm: Und die sagen also was. Und dann?

MA: Dann schüttet der Pfarrer mit der Hand Wasser über das Kind.

Friedhelm: Da wird das Kind ja ganz nass!

MA: (nickt)

Friedhelm: Sind da die Eltern nicht sauer?!

MA: (Schüttelt den Kopf)

Friedhelm: Und schreit das Kind da nicht, wenn es mit so kaltem Wasser beschüttet wird?

MA: Nö. Wir nehmen ja immer warmes Wasser, damit das Kind keinen Schreck kriegt.

Friedhelm: Und dann ist das Kind getauft?

MA: Ja. Jetzt ist alles Alte von ihm abgewaschen. Jetzt kann es sich vor Gott sehen lassen.

Friedhelm: Das ist ja eine tolle Seife. Da muss man gar nicht mehr mit einem Schwamm rubbeln?

MA: Seife? Da ist keine Seife drin. Einfach nur Wasser?

Friedhelm: Und dieses Wasser kann einen Menschen so verändern.

MA: Und der wird nicht nur außen nass, sondern wird innen drin, in seinem Herzen, ganz strahlend sauber?

Friedhelm: Und da ist wirklich keine Seife drin?

MA: Keine Seife. Aber Gott ist dabei.

Friedhelm: Und kann man das sehen?

MA: Gott kann man doch nicht sehen!

Friedhelm: Und woher weißt Du dann, dass er dabei ist?

MA: Naja. Das fühlt man einfach. Es ist so feierlich. Und man hat keine Angst mehr. Und es ist einfach schön.

Friedhelm: Und woher weißt du nun, dass Gott wirklich dabei ist???

MA: Erinnerst Du Dich noch, was wir vorhin aus der Bibel vorgelesen haben?

Friedhelm: (schüttelt den Kopf)

MA: Tauft alle Menschen – und siehe, ich bin bei euch alle Tage.

Friedhelm: Wir wissen, dass Gott dabei ist, weil er es uns versprochen hat?

MA: (Nickt)

Friedhelm: Gott ist bei der Taufe dabei. Das wissen wir, weil er es uns versprochen hat. Das steht in der Bibel. Und darum verändert die Taufe einen Menschen, obwohl keine Seife im Wasser ist?

MA: Genau.

Friedhelm: Und Gott verspricht, dass er bei uns ist?

MA: Darum ist es so wichtig, dass wir uns immer wieder an unsere Taufe erinnern. Damit wir keine Angst mehr haben.

Friedhelm: Damit wir immer fröhlich sein können.

MA: Damit wir Gottes Liebe spüren.

Friedhelm: Du, Pfarrer: Den Schwamm brauche ich ja dann gar nicht. Ich schenke ihn dir.

MA: Oja, dann kann ich ja gleich in der Badewanne so richtig an meinen Füßen rubbeln, bis sie richtig sauber sind.

Friedhelm: Und ihr könnt ja unterdessen ein Lied singen.

Der Text stammt von Pfarrer Zabka aus Berlin-Lichterfelde