Das Jojo

Anstelle des Jojos kann man auch das nehmen, was gerade "in" ist (Pokemon- Karten...) Die Geschichte von Zachäus (Lk 19, 1-10) wird vor dem Stück erzählt.

Rike: Ich hab was tolles gesehen, ein Jojo, das kann leuchten und Musik machen. Das will ich unbedingt haben. Das Jojo ist auch nicht teuer, es kostet nur 8 Euro. Mal sehen ob ich noch genug Geld in der Spardose habe, ich hole sie mal ... (holt Spardose, schüttelt sie und guckt rein) Mist bloß zehn Cent drin und dabei spar ich doch so fleißig, die paar Süßigkeiten ... Hm, was jetzt? Ich frag Mama, vielleicht gibt die mir Geld. (ruft laut) Mama, Mama.

MA: Ja, was ist denn Rike, ich bin mitten im Abwasch.

Rike: Komm doch mal raus.

MA: Was ist denn?

Rike: Du, krieg ich 8 Euro?

MA: Wofür brauchst du denn jetzt schon wieder Geld?

Rike: Ich brauche es halt.

MA: Wofür?

Rike: Ich will mir ein Jojo kaufen, das ist super, es kann leuchten und Musik machen! Das brauche ich unbedingt. Bitte, bitte.

MA: Du brauchst immer unbedingt irgendwelche Sachen aber dafür hast du doch dein Taschengeld oder ist deine Spardose schon wieder leer?

Rike: (kleinlaut) Ja, ich hab bloß noch zehn Cent.

MA: Dann mußt du halt sparen, oder bis Weihnachten warten.

Rike: Aber das ist doch noch so lange hin ...

MA: Daran kann ich auch nichts ändern, ich muß jetzt weiter abwaschen sonst werde ich ja nie fertig. (geht rein)

Rike: Mist, das war nichts. ... Was mache ich jetzt? ... Ah, mein kleiner Bruder Mark hat immer viel Geld, den überrede ich jetzt. (ruft laut) Mark, Mark

Mark: Was ist denn?

Rike: Duu Maark, du bist doch mein allerallerliebster Bruder ne?

Mark: Ja, du hast ja nur einen.

Rike: Ja, und du hast doch eine Spardose ne?

Mark: Ja klar.

Rike: Wieviel Geld ist denn in deiner Spardose?

Mark: 26,74 Euro. Wieso?

Rike: (zum Publikum) Das reicht!

Rike: Du Mark, leihst du mir 8 Euro, ich will mir nämlich ein Jojo kaufen, das Musik macht.

Mark: Nee, ich will mir einen Fußball kaufen, einen echten Lederfußball.

Rike: Och bitte, bitte, bitte.

Mark: Nein du kriegst doch selber Taschengeld, aber du kaufst dir ja immer Süßigkeiten...

Rike: Und du ißt die Hälfte davon.

Mark: Gar nicht. Mein Geld kriegst du auf jeden Fall nicht. Ich gehe jetzt spielen. (geht ab)

Rike: Mist, das war wieder nichts, blöder Geizkragen ... Ob der wirklich so viel Geld hat? Ich guck mal nach ... ( geht an das andere Fenster, mit Marks Spardose, schüttelt sie, guckt rein) Boah, da ist ja wirklich viel Geld drin ... Ich brauche ja bloß 8 Euro! ... Mark soll sich nicht so anstellen, ich leihe mir das Geld ja nur ... Genau, ich nehme mir das Geld jetzt und gebe es ihm zurück, sobald ich wieder Geld habe, das braucht Mark ja gar nicht zu merken! (geht ab, das Geld wird in die Blechschüssel gekippt, Rike aus dem Hintergrund: Das reicht, ich gehe jetzt sofort los und kaufe das Jojo! )

(kurze Pause)

(kurz bevor Rike wieder auftaucht, hört man schon die Musik, sie bleibt an, bis Mark auftaucht)

Rike: (mit Jojo) Hier ist es, mein Jojo, ist das nicht toll, hört ihr die Musik? (spielt Jojo, am Ende hängt das Jojo aus dem Fenster) das muß ich Mark zeigen (will schon abgehen) ach nee geht ja nicht, Mark wußte ja, das ich kein Geld dafür hatte, er wird bestimmt mißtrauisch ... hoffentlich merkt er nichts ... das Jojo ist ja doch ganz schön laut ...

Mark: Du Rike, ich hab da gerade was gehört, was war denn das?

Rike: Was denn?

Mark: Na, die Musik eben.

Rike: Was für Musik? (versucht unauffällig das Jojo aufzuwickeln)

Mark: Was hast du denn da in der Hand? Ein Jojo, woher hast du das Geld?

Rike: Och das hab ich gefunden.

Mark: Du hast doch wohl nicht mein Geld genommen, ich guck sofort mal nach. (geht ab)

Rike: Was mach ich jetzt bloß, der merkt das bestimmt. Oh oh

Mark: (taucht auf und schüttelt seine Spardose) Die ist ja ganz leer, Rike du hast mein Geld geklaut, ich hab doch extra gesagt du kriegst es nicht, boah das ist fies.

Rike: (versucht ihn zu beschwichtigen) Aber Mark...

Mark: (hört gar nicht auf sie) Du hast mein Geld geklaut einfach so, und sowas ist meine Schwester! Das sag ich Mama. (geht ab)

Rike: (versucht ihn zurückzuhalten) Mark, Mark ... Mist, so ein blöder Mist! Olle Petze, muß der gleich zu Mama rennen ... oh man das gibt Ärger, ich kenne das ... Mama hat ja vorhin schon so gemotzt, als ich nach Geld gefragt habe ... Was mach ich jetzt bloß? ... Mama ist bestimmt total sauer ... (heult etwas) War vielleicht doch keine gute Idee ... Mama hat mich bestimmt gar nicht mehr lieb ... am besten ich verstecke mich für immer, damit mich keiner findet (geht schluchzend ab).

(kurze Pause)

MA: (sucht Rike) Rike, Rike, wo steckt sie bloß? (fragt das Publikum) wißt ihr, wo sie ist? ... Rike!

Rike: (kleinlaut) Ja Mama.

MA: Komm doch mal raus!

Rike: Bist Du noch sehr böse?

MA: Böse nicht direkt. Jetzt komm aber endlich!

Rike: Na gut. (taucht auf).

MA: Mark hat mir erzählt, was los war.

Rike: Mhm.

MA: Das war ja keine gute Idee von dir.

Rike: Mhm.

MA: Was machen wir denn jetzt, hast du eine Idee?

Rike: Ich wollte mir das Geld wirklich nur leihen, großes Ehrenwort.

MA: Das glaube ich dir, aber irgendwie mußt du Mark das Geld jetzt zurück geben, wie wäre es, wenn ich dein Taschengeld direkt an Mark zahle, bis er die 8 Euro wieder hat?

Rike: Das ganze Taschengeld? Aber dann hab ich ja gar nichts mehr ... Mama, hast du mich trotzdem noch lieb?

MA: Natürlich habe ich dich noch gern, ich fand nicht gut, was du gemacht hast, aber deshalb habe ich dich trotzdem noch lieb. Du bist doch mein Kind. Aber jetzt geh mal rein und entschuldige dich bei Mark.

Rike: (erleichtert) Ja mache ich (geht ab)

MA: Rike hat wirklich geglaubt, ich hätte sie deswegen nicht mehr gern. Sowas ... Das erinnert mich an die Geschichte von Zachäus, Jesus hatte Zachäus gern, obwohl er ein großer Betrüger war. Darüber hat Zachäus sich sehr gefreut. Bei Gott kommt es nicht so sehr darauf an, was wir machen, oder wer wir sind, er liebt uns immer, egal ob wir gut oder böse sind. So, jetzt gehe ich rein und kläre mit Rike, wie sie Mark das Geld zurück geben kann.