Elisabeth und Zacharias


Ein Stabpuppenspiel in 7 Szenen

Personen: Zacharias, Elisabeth, Hananias, Kaifas, Engel Gabriel 4 Männer, 3 Frauen, Esel und 2 Schafe


1. Szene: Bei Zacharias zu Hause.

Personen: Zacharias und Elisabeth

Regie: Musik zum Einzug.

Elisabeth: Nun ist Herodes König in unserem Land Judäa. Und du, Zacharias, wirst bald wieder nach Jerusalem gehen müssen. Das Priesteramt, das du von deinen Vätern übernommen hast, fordert dich ganz. Du wirst wieder im Tempel Dienst tun.

Zacharias: Ja, liebe Elisabeth, ich werde dich nun eine Zeitlang allein hier lassen müssen. Es fällt mir schwer, dich so zurückzulassen. Oh, dass wir keine Kinder haben! Dann wäre es sicher leichter für dich, meine Abwesenheit hinzunehmen.

Elisabeth: Ich möchte nicht klagen. Du dienst Gott, und ich freue mich darüber. Du weißt, dass auch ich Gott liebe und ehre. Trotzdem befällt mich manchmal ein Schmerz darüber, dass Gott uns keine Kinder geschenkt hat.

Zacharias: Wo du doch auch aus einem priesterlichen Geschlecht stammst. Wir sind beide in besonderer Weise Gott zugetan. Ich kann kaum fassen, dass er uns diesen Kummer zumutet.

Elisabeth: Zumal die Leute es fast schon als Schande ansehen, kinderlos zu sein. Nun sind wir ja beide zu alt zum Kinderkriegen. Darüber bin ich traurig, aber ich versuche, Gott in meinem Leben trotzdem den ersten Platz einzuräumen.

Zacharias: Wie können wir nur gefehlt haben, dass der Herr uns so straft – wo wir uns doch so sehr bemühen, den Satzungen und Geboden des Herrn getreu zu folgen. – Doch nun wird es langsam Zeit, dass ich mich auf den Weg zum Tempel mache.

Elisabeth: Ich bin neugierig, was du diesmal in der Stadt und im Tempel erlebst.

Zacharias: Nun ja, man wird sehen. Wir werden hinnehmen, was kommt.

Elisabeth: Du brauchst noch Wegzehrung. Ich will dir etwas zurechtmachen. - Und du? Sattle solange unseren Esel!

Regie: Zacharias holt Esel, Elisabeth holt von hinten Vespersack.

Zacharias: Ich bin soweit – und du hast auch alles bestens gerichtet. Behüt dich Gott! (Umarmung) Pass auf unser Häuschen auf, und bleib gesund!

Elisabeth: Und du achte auf die Gefahren unterwegs! Möge deine Reise unter dem Schutz des Herrn stehen. Leb` wohl – und grüß mir die Stadt Jerusalem!

Zacharias: Leb´ wohl!

Regie: Zacharias zieht eine Runde mit dem Esel. Musik. Kulissenwechsel (Tempelbild)



2. Szene: Im Tempel in Jerusalem.

Personen: 3 Hohepriester (Zacharias, Kaifas, Hananias) und 4 Männer (Volk)

Regie: Das Volk steht da und wippt, ins Gebet vertieft. Murmelnde Laute. Die drei Hohenpriester drängen das Volk zur Seite und kommen nach vorne.

Hananias: Es ist Zeit, das Räucheropfer vor Gott zu bringen! Wen von uns wird heute das Los treffen?

Kaiphas: Zacharias, ich wünsche dir von Herzen, dass Dich das Los dieses Mal trifft.

Zacharias: Gott weiß schon, welchen von uns er heute gebrauchen wird. Wir wollen getrost seinen Willen abwarten.

Hananias: Also, werft das Los!

Kaiphas: Ich habe den Stein zum Werfen.

Zacharias: Wer ihn auffängt, darf das Feuer im Tempelbezirk entzünden.

Kaiphas: Aufgepasst! Nun gilt´s (Wirft Stein hoch und will ihn fangen). Du hast den Stein gefangen und trägst damit die Würde des Amtes.

Zacharias: Ich?! Wirklich?! (Beide umarmen sich) Ich kann es nicht schaffen!

Hananias: Freunde, die Opferzeit ist gekommen. Zacharias, das Volk wartet auf deinen Dienst.

Kaiphas: Beeil´ dich. Tritt in Ehrfurcht vor den Altar. Und schütze die Flamme, dass sie nicht erlischt.

Zacharias: Ich werde mich bemühen, das Räucheropfer würdig darzubringen. (Verbeugt sich und geht ab, ebenso Kaiphas und Hananias.)

Volk: Wippt unter Gemurmel.

1. Mann: Zacharias bringt heute das priesterliche Räucheropfer vor Gott. Jetzt wird er im Tempel den Weihrauch anzünden.

2. Mann: Unsere Gebete steigen damit zu Gott empor.

3. Mann: Möge Gott es gnädig annehmen

4. Mann: Lob, Dank und Anbetung sei Gott, dem Höchsten!

1. Mann: Höre, Herr, erhöre uns!

Regie: Alle 4 ab, Tempelmusik.



3.Szene: Zacharias im Tempel.

Personen: Zacharias, Engel Gabriel.

Regie: Zacharias steht vorne.

Zacharias: (beugt sich und lässt den Rauch aufsteigen.)

Regie: Gabriel kommt auf die rechte Seite des Altars (hinter durchsichtiger Kulisse).

Zacharias: (erhebt sich und erschrickt) Was geht hier vor?

Gabriel: Fürchte dich nicht, Zacharias! Ich bin Gabriel und vom Herrn zu dir gesandt..

Zacharias: Oh, mein Gott, was soll das bedeuten?

Gabriel: Gott hat dein Gebet erhört!

Zacharias: Mein Gebet?

Gabriel: Deine Frau Elisabeth wird bald einen Sohn bekommen.

Zacharias: In ihrem Alter?! Das ist wahrhaftig unmöglich!

Gabriel: Sei nicht ungläubig! Die Wege des Herrn sind wunderbar. Du sollst ihm den Namen Johannes geben.

Zacharias: Das bedeutet ja: Gott ist gnädig.

Gabriel: Ja, und noch mehr: Nicht nur du und die Deinen werden sich über dieses Kind freuen, sondern er wird willkommen sein bei vielen im ganzen Volk.

Zacharias: Ausgerechnet ich und Elisabeth sollen dazu auserwählt sein?

Gabriel: Gott wird ihm eine große Aufgabe übertragen. Schon vor seiner Geburt wird er mit dem Heiligen Geist erfüllt sein, und er wird viele in Israel zu Gott, ihrem Herrn zurückbringen.

Zacharias: Dass Gott erbarm´! Das kann doch nicht sein!

Gabriel: Entschlossen und stark wie der Prophet Elia wird er das Kommen des Messias vorbereiten.

Zacharias: Unmöglich! Ich bin ein alter Mann, und auch Elisabeth, meine Frau ist alt!

Gabriel: Ich bin Gabriel und stehe unmittelbar vor Gott als sein Diener. Er gab mir den Auftrag, dir diese Nachricht zu überbringen.

Zacharias: Ich kann es nicht glauben!

Gabriel: Weil du mir nicht glaubst, sollst du stumm sein, bis geschieht, was ich gesagt habe. Dann wirst du sehen, dass alles wahr wird.

Regie: Gabriel verschwindet.

Zacharias: Versucht zu sprechen. Es geht nicht.
Übertrieben darstellen, wie er den Mund aufreißt! Schließlich winkt er resigniert ab.

Regie: 4 Männer kommen und umringen Zacharias. Esel hinten.

1. Mann: Wo bist du nur so lange geblieben, Zacharias?

2. Mann: Wir wundern uns über dein Verweilen.

Zacharias: Versucht zu sprechen. Aber es geht nicht.

3. Mann: Warum sagst du nichts?

4. Mann: Er kann gar nicht mehr reden!

1.Mann: Wir können nur ahnen, dass mit Zacharias etwas passiert ist.

3. Mann: Genaues wissen wir nicht.

4. Mann: Vielleicht kannst du uns etwas aufschreiben?

Zacharias: Macht segnende Gebärde, lässt Hände sinken und winkt dann ab.

1. Mann: Du wolltest uns wohl mit einem Segenswunsch entlassen?

2. Mann: Weißt du was, Zacharias ich werde dich nach Hause begleiten!

3. Mann: Vergiss den Esel nicht, Zacharias!

4. Mann: Shalom, Zacharias! Komm´ gut nach Hause! (Geht ab)

1. Mann: Ich verabschiede mich auch. Grüße mir Elisabeth! Shalom! (Geht ab)

3. Mann: (bringt Esel): Shalom, Zacharias! Gut, dass du nicht alleine bist!

Zacharias: Verneigt sich, zeigt auf 2. Mann.

2. Mann: Nun hast du deinen Dienst beendet. Komm´, Zacharias, wir wollen zu Elisabeth gehen! Ich begleite dich. Es liegt auf meinem Weg.

Regie: Ländliche israelische Musik. Wanderung mit Esel. Kulissenwechsel (Haus des Zacharias).



4. Szene: Bei Zacharias zu Hause.


Personen: Zacharias, 2. Mann, Elisabeth.


2. Mann: Elisabeth, wo bist du?

Regie: Elisabeth kommt herein.


Elisabeth: O Zacharias, ich freue mich über deine Rückkehr – du siehst so glücklich aus! (Wendet sich an 2. Mann): Sei gegrüßt!

Zacharias: umarmt Elisabeth

Elisabeth: Warum nur sagst du gar nichts?

Zacharias: Schüttelt den Kopf.

2. Mann: Ich glaube , da muss ich dir etwas erklären, Elisabeth: heute fiel auf Zacharias das Los unter den Priestern. Gleich ging er in den Tempel zum Räuchern.

Elisabeth: Welch herrliche Nachricht!

Zacharias: deutet auf 2. Mann, auf Elisabeth, dann nach oben.

2. Mann: Zacharias verweilte lange im Tempel. Es muss sich dort etwas Außergewöhnliches zugetragen haben. Seither ist er stumm.

Elisabeth: Zacharias, kannst du es uns nicht irgendwie mitteilen?

Zacharias: zuckt mit den Schultern: deutet mit Hand Schreiben an.2. Mann: Ein Wunder, ein ganz großes Wunder muss ihm widerfahren sein.

Elisabeth: (hält Zacharias Tafel hin) Hier, Zacharias, schreib´ auf, was zu sagen ist.

Zacharias: schreibt.

2. Mann: (buchstabiert): Engel – Verheißung – Sohn bekommen –.

Elisabeth: Sonderbar! Ein Engel ist dir erschienen, Zacharias? Was wollte er?

2. Mann: Genaues darüber kann ich auch nicht sagen, weil Zacharias allein im Tempel war.

Zacharias: (deutet auf sich, dann auf Tafel und schreibt)

Elisabeth: (buchstabiert): Du wirst - einen – Sohn – bekommen – er – soll – Johannes – heißen.

Elisabeth: (hält inne, sagt langsam): Wie soll das zugehen? Wir sind beide zu alt, Zacharias!

Zacharias: Zeigt zum Himmel

2. Mann: Eine große Verheißung für euch – und besonders für dich, liebe Elisabeth! – Für mich wird es Zeit, nach Hause zu gehen. Shalom, Elisabeth (Umarmung), shalom, Zacharias (Umarmung)

Elisabeth: Danke für deine Unterstützung! Komm gut zurück! Shalom!


Regie: 2. Mann ab. Zacharias und Elisabeth umarmen sich.

Elisabeth: Oh, welch großes Wunder! So hat mir der Herr geholfen, dass er meinen Kummer von mir nähme. Ich will mich nun zurückziehen und einige Monate im Gebet und im Erfüllen der göttlichen Gebote verbringen.

Zacharias: (Gebärde der Zustimmung, legt Arm über die Schulter von Elisabeth)


Regie: Beide ab. Musik: „Übers Gebirg Maria geht zu ihrer Bas Elisabeth“.

5. Szene


Bei Zacharias zu Hause. Personen: Zacharias, Elisabeth, Maria.


Elisabeth: Zacharias, sieh, da hinten kommt jemand. Scheint´s von weit her, wenn ich recht sehe, sogar mit Schafen. Der Beutel hängt über der Schulter. Sollte ein Gast zu uns kommen? Lange schon war niemand mehr bei uns von der Verwandtschaft – sie leben einfach zu weit weg von uns, in Galiläa. – Tatsächlich, Zacharias, die Frau kommt näher.
Jetzt erkenne ich sie: Es ist Maria! Meine Base aus Nazareth! Bist Du es wirklich, Maria? (Umarmung). Welch eine Freude, dass du den weiten Weg zu uns gemacht hast!

Maria: Seid gegrüßt, Elisabeth! – Zacharias (Umarmung). Wie geht es euch?

Zacharias: fährt mit der Hand hin und her

Elisabeth: (zeigt auf Zacharias): Bei uns hat sich etwas ganz Wunderbares zugetragen, Maria! Es ist mir ein Geschenk des Himmels, dass du kommst! Es gibt so viel zu erzählen. (wendet sich an Zacharias: Zacharias, würdest du bitte die Schafe mitnehmen? Es gibt so vielen zu bereden unter uns zwei Frauen.

Zacharias: verbeugt sich und geht mit den Schafen ab

Regie: Musik kurz.


Maria: Was war nur mit Zacharias? Er redet gar nicht mit mir. Komme ich ungelegen?

Elisabeth: Gewiss nicht, Maria. – Nur, bei uns hat sich plötzlich so viel ereignet – so Unbegreifliches – dass wir noch ganz benommen sind.

Maria: Dann geht es Dir genau gleich wie mir. Ich bin wie im Traum. Mir ist so Wunderbares widerfahren.

Elisabeth: Oh Maria, wie siehst du strahlend aus! Erzähl doch, wie´s dir erging!

Maria: Denk nur, mir ist ein Engel erschienen und sagte: Sei gegrüßt Maria! Gott will dich beschenken. Er hat dich unter allen Frauen auserwählt.

Elisabeth: Wofür auserwählt? Was können diese seltsamen Worte bedeuten? Und: bist du da nicht sehr erschrocken?

Maria: Doch, schon! Aber der Engel sagte: Hab keine Angst, Maria! Gott liebt dich und hat etwas Besonderes mit dir vor, du wirst ein Kind erwarten und einen Sohn zur Welt bringen.

Elisabeth: Du auch? Und genau so unerwartet, wie in unserem Haus?! Denn du musst wissen, dass auch uns vom Himmel Nachricht kam: Als vor etwa 6 Wochen Zacharias im Tempel diente, erschien ihm ein Engel und sagte ihm meine Schwangerschaft voraus!

Maria: Ich weiß schon, dass du ein Kind bekommst. Der Engel hat es mir gesagt. Das ist doch kaum denkbar in deinem Alter! Deshalb kam ich dich besuchen. Und wie geht´s dir nun?

Elisabeth: Ach, so einfach ist es nicht: Zacharias kann seither nicht mehr sprechen. Das ist ein schwieriger Zustand.

Maria: Und gleichzeitig eine riesige Freude für euch! Nun ist die lange und traurige Zeit eurer Kinderlosigkeit bald vorbei! Die Schande ist weg, und euer Alter ist gesichert. Oh Elisabeth, wie freue ich mich mit dir! (Umarmung)

Elisabeth: Das Merkwürdigste daran ist aber, dass der Name für unseren Sohn vom Engel mitgeteilt wurde: Er soll Johannes heißen, nämlich Gottes Gnade.

Maria: Auch mir wurde klar vom Engel gesagt, wie mein Sohn heißen wird: Jesus soll er heißen. Er wird mächtig sein, und man wird ihn Gottes Sohn nennen. Seine Herrschaft wird kein Ende haben.

Elisabeth: Oh Maria! Ich verstehe nun! Du bist von Gott gesegnet mehr als alle anderen Frauen, du und dein Kind! Aber warum kommst du hierher?

Maria: Ich will hier sein und dir beistehen bis zum Tag, an dem sich die Weissagungen des Engels erfüllen und Zacharias seine Stimme zurückerhält.

Elisabeth: Sieh, als ich die Stimme deines Grußes hörte, da hüpfte vor Freude das Kind in meinem Leib. Oh selig bist du, dass du geglaubt hast! Denn es wird vollendet werden, was dir vom Herrn gesagt ist. (Elisabeth ab)

Maria: Singt Magnifikat: Meine Seele erhebt den Herrn ... ca. 60 bis 90 Sekunden lang.

Regie: Während des Gesanges kommen zwei Frauen und zwei Männer. Maria am Ende des Gesanges ab.

6. Szene


Geburt. Personen: 3 Frauen, Elisabeth mit Baby, 2 Schafe.


Regie: 2 Frauen tuscheln miteinander.

1. Frau: Wie geht es Elisabeth? Weiß jemand etwas?

2. Frau: Ist das Kind wohl schon geboren?

Regie: 3. Frau kommt mit 2 Schafen.

1. Frau: Es wird doch hoffentlich alles gut gehen.

3. Frau: Halleluja. Gelobt sei Gott! Das Kind ist da! Ein Sohn ist geboren.

2. Frau: Zu gerne wollte ich gleich zu Elisabeth gehen.

3. Frau: Frische Milch würde ihr gut tun. Unsere Schafe sind kräftig und geben fette Milch. Ich werde Elisabeth davon bringen.

2. Frau: Und ich habe ein Töpfchen mit Honig zu Hause. Das werde ich nachher holen.

1. Frau: Und ich bring eines von meinen Fellen.

3. Frau: Also dann lasst uns laufen und das Kind begrüßen!

Regie: Ländliche Musik, sie drehen eine Runde, Elisabeth kommt mit Kind in die Mitte. Vorne Schafe abstellen, Halbkreis bilden.

1. Frau: Gottlob, Elisabeth, dass du wieder da bist. Du siehst gut aus!

2. Frau: Sicher bist du nun sehr, sehr glücklich!

3. Frau: Ach zeig uns doch deinen Sohn! Wir wollen uns auch dran freuen! Elisabeth: Ist er nicht prächtig? Und schon so groß und kräftig! Und lieb ist er dazuhin auch!

1. Frau: Wirklich ein schönes Kind!

2. Frau: Ja, ein ganz besonderes!

3. Frau: Wir wollen euch auch etwas schenken!


1. Frau: Wir kommen dann bei euch vorbei!

2. Frau: Aber jetzt wollen wir die Ankunft eures Sohnes feiern und dich, liebe Elisabeth bejubeln samt deinem Kind.

3. Frau: Kommt, lasst uns in die Hände klatschen und miteinander tanzen.

Regie: Musik zum Tanz. Länge: 60 – 90 Sek. Frauen und Schafe tanzen.

3. Frau: Seht, dort kommen die Männer und Priester. Macht Platz! Treibt die Schafe weg!

Regie: Musik. Die drei Frauen verbeugen sch vor Elisabeth, dann ab.

7. Szene

Die Beschneidung und Schluss. Personen: Zacharias und Elisabeth mit Kind, Hananias und Kaiphas, ein Mann.

Hananias: Sei gegrüßt Elisabeth! Der Herr sei mit dir!

Kaiphas: Gelobt sei Gott für seine große Gnade und Treue!

Regie: Segnende Gebärde der Priester über Elisabeth und dem Kind. Zacharias kommt.

Mann: Wir werden nun die Beschneidung vornehmen und werden dem Knaben den Namen Zacharias geben.

Elisabeth: Halt! Auf keinen Fall! Ich kenne wohl die Gewohnheit, dem ersten Sohn den Namen des Vaters zu geben. Aber: Dieses Kind soll Johannes heißen.

Kaiphas: Aber es ist doch niemand in eurer Verwandtschaft, der so heißt!

Mann: Soll uns doch Zacharias bedeuten, was er will. Habt ihr nicht eine Tafel zum Schreiben!

Hananias: Bitte, Zacharias, laß uns wissen, wie dein Sohn heißen soll!

Regie: Zacharias schreibt.

Kaiphas: (schaut Zacharias über die Schulter): Er schreibt: er – heißt – Johannes.

Regie: Alle zucken zurück.

Mann: Oho!

Hananias: Wie das!

Kaiphas: Nicht zu fassen!

Regie: Zacharias geht in die Höhe und steht in der Mitte. Zacharias: Gott sei gelobt! Die Weissagung hat sich erfüllt und ich kann wieder sprechen. Ich will meine Worte nehmen, um den Herrn zu preisen und seine Weisheit zu loben. Ich werde euch allen jetzt erzählen, wie mir der Engel Gabriel im Tempel erschienen ist. Und auch, wie ich für meinen Unglauben bestraft wurde durch Verstummen.

Zacharias: (wendet sich an Elisabeth): Gelobt sei deine Treue! Du hast geglaubt und wurdest reich gesegnet.

Elisabeth: Groß ist unser Gott! Er möge unseren Sohn behüten und begleiten.

Zacharias: Männer, tretet nun mit uns ins Haus, um das Gebot der Beschneidung zu erfüllen.

Regie: Zacharias, Elisabeth und Priester ab.

Mann: Es könnte einen Furcht überkommen, wenn man solch ein Geschehnis miterlebt. Aber wir wollen dankbar sein für diese Zeichen der Allmacht Gottes und wollen dem Herrn redlich dienen.

Regie: Kurze psalmodierende Musik. Priester, Zacharias und Elisabeth kommen zurück.

Elisabeth: Wie ich höre, sprechen nicht nur die Nachbarn über dieses Ereignis und Wunder, sondern es wird schon im ganzen judäischen Land verbreitet.

Hananias: Was meint ihr wird aus dem Kindlein werden? Gott hat bestimmt etwas Besonderes mit ihm vor.

Kaiphas: Gott wird ihm bestimmt eine große Aufgabe übertragen.

Zacharias: Ja, das hat der Herr mir zugesagt. Der Engel Gabriel sagte schon voraus, dass Johannes viele in Israel zu Gott, unserem Herrn zurückbringen wird. Entschlossen und stark wird er das Kommen des Messias vorbereiten.

Elisabeth: Das ganze Volk wird bereit sein, Jesus, den Herrn zu empfangen. Und Johannes wird für Jesus den Weg bereiten.

Hananias: Darum wollen wir nun singen und Gott loben.

Kaiphas: Und dem Herrn danken.

Regie: Zacharias steht in der Mitte. Dahinter Elisabeth, dann der Mann, Kaiphas und Hananias. Orgelmusik setzt ein, piano.

Zacharias: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk. Er befreit uns aus der Hand unserer Feinde, damit wir ihm ohne Furcht unser Leben lang dienen als Menschen, die ihm gehören und nach seinem Willen leben. Und du mein Sohn, wirst Gottes Volk zeigen, dass es durch die Vergebung seiner Sünden gerettet wird. Gott vergibt uns, weil seine Barmherzigkeit so großist. Aus der Höhe kommt sein Licht zu uns. Dieses Licht wird allen Menschen leuchten, die in Nacht und Todesfurcht leben; es wird uns auf den Weg des Friedens führen.

Regie: Während der Schlussworte von Zacharias verabschieden sich nacheinander zuerst der Mann mit Verbeugung, dann Kaiphas, Hananias, zuletzt gehen Elisabeth und Zacharias mit dem kleinen Johannes ab.