Pelle und der Start der Sommerferien

Pelle: Hallo MA

MA: Hallo Pelle, du warst ja schon ganz lange nicht mehr da…

Pelle: Stimmt, eigentlich bin ich ja ein Freund von Annabel und seit die nicht mehr da ist… Aber heute bin ich mal wieder hier, heute am fast schönsten Tag im Jahr.

MA: Ja, was ist denn heute?

Pelle: Na, diese Woche fangen doch die Ferien an!

MA: Ach so, stimmt. Und das ist der schönste Tag?

Pelle: Nee, nur der fast Schönste, Weihnachten und Geburtstag sind noch schöner, wegen der Geschenke.

MA: Na Klar.

Pelle: Ja, aber Ferien sind auch klasse. Die ersten Wochen werde ich mit meiner Freundin Lillie spielen. Jeden Tag, keine Schule, keine Betreuung, keine Hausaufgaben, herrlich wird das, so viel Zeit für mich!

MA: Na, das kann ich mir vorstellen. Hat deine Mama auch frei?

Pelle: Ja, meistens und sonst bin ich vormittags bei Oma. Und das ist fast noch besser, da gibt es immer Süßigkeiten und mein Lieblingsessen und so. Und mit Opa kann man prima spielen!

MA: Wow, das klingt wirklich nach einer guten Zeit, fahrt ihr auch in den Urlaub?

Pelle: Ja, ans Meer. Mama wollte eigentlich in die Berge zum Wandern… Äh!

MA: Und dann?

Pelle: Na da habe ich gesagt, in den Bergen könnte ich ja gar nicht selber spielen. Da müsste ich immer mit ihr spielen.

MA: Und dann?

Pelle: Da hat sie schon komisch geguckt.

MA: Und dann?

Pelle: Dann habe ich ihr erklärt, dass ich mit Sand am Besten spielen könnte. Bestimmt stundenlang mit anderen Kindern am Strand und so. Da könnte sie in Ruhe lesen.

MA: Oh, ich ahne schon…

Pelle: Ja, das mit der Ruhe war glaube ich das Stichwort… Auf jeden Fall fahren wir jetzt ans Meer.

MA: Du bist echt clever.

Pelle: Ja, und Papa hat sich auch gefreut. Der wollte glaube ich auch nicht Wandern.

MA: Na, da habt ihr euch ja dann gut geeinigt, was ihr mit eurer Urlaubszeit macht… Freut sich deine Mama auch schon?

Pelle: Nee, die hat Stress.

MA: Wieso?

Pelle: Na, ich hab zufällig gehört, wie die mit ihrer besten Freundin telefoniert hat.

MA: Gaaanz zufällig…

Pelle: Ja, ja, auf jeden Fall hat sie da gesagt, sie weiß noch nicht, wie sie die nächsten sechs Wochen überstehen soll, wenn ich nicht in der Betreuung bin, sondern den ganzen Tag zu Hause, nicht mal Fußballtraining habe ich ja.

MA: Hm, wieso hat sie da Stress?

Pelle: Weiß ich auch nicht, ich hab doch immer sooo gute Ideen!

MA: Ach ich ahne schon, deine Ideen kenne ich...

Pelle: Dabei habe ich ihr meine besten Ideen gar nicht gesagt. Eigentlich wollte ich ein Baumhaus bauen, mein Zimmer neu streichen, in Papas Keller ganz viel Holz kleinsägen für die ganzen Lagerfeuer und so… Aber ich weiß ja, Erwachsene wollen sich immer „entspannen“. Am liebsten soll ich den ganzen Tag am Tisch sitzen und puzzeln oder lesen…

MA: Oh ja, Erwachsene und Kinder haben unterschiedliche Vorstellungen, was sie mit ihrer freien Zeit machen könnten! Was ist eigentlich mit deiner Freundin Lillie, wie verbringt die ihre Zeit?

Pelle: Oh, stimmt! Die hatte was von Wildwassertour und Zelten im Wald gesagt, ich geh gleich mal los und frage sie, ob sie ihre Eltern dazu überreden konnte. Vielleicht kann ich da ja mitmachen!

MA: Das hört sich gut an, eine schöne Zeit euch. Tschüß Pelle!


Das Stück stammt von Barbara Himmelsbach.