Drei Engel für Struselotte (3. Advent)
Zur Erläuterung: Die Bilderchen im Verlauf des Textes beziehen sich auf die Folien einer Powerpoint -Präsentation, die über zwei Beamer auf zwei Leinwände in der Kirche geworfen wurden. Die Präsentation kann gerne bei uns als CD gegen Erstattung von Porto/Verpackung bestellt werden. Präsentiert wurde auch zwei Werbefilmchen der Provinzial-Versicherung (natürlich ohne Logo im Abspann, aber mit dankender Erwähnung im Gottesdienst): im Fernsehen liefen damals Werbetrailer der Versicherung in denen Engel eine Rolle spielten; vielleicht kann sich der ein oder andere daran noch erinnern. Die digitalisierten Trailer wurden kostenlos und unkompliziert von der Presseabteilung der Versicherung zur Verfügung gestellt und leicht bearbeitet (Hinweis auf Versicherung wurde herausgeschnitten, Einbau in MS-Powerpoint). Aus rechtlichen Gründen werden diese Trailer ebenfalls nicht weitergeleitet. Sie sind aber sicher noch zu bekommen und können mit üblichen Windows-Werkzeugen bearbeitet werden. Da es in der Kirche zu dunkel war für Liedblätter haben wir die Texte ebenfalls projiziert. Die Geschichte von Hieronymus wurde einem Buch entnommen, dessen Titel ich mich leider nun gar nicht mehr entsinnen kann. Vielleicht mal bei den örtlichen Kindergarten-Mitarbeiten nachfragen. Die Scans sind aber in der Powerpoint-Präsentation enthalten. Von der örtlichen Musikschule konnten wir zwei junge Harfenspielerinnen organisieren (zufällig auch noch blond). Der Brief, der am Anfang des Gottesdienst wurde übrigens von unserem Dorfbriefträger „Postboten-Willi“ als himmlischen Briefträger (sic! Engel) überbracht, der mit gelben Original-Postfahrrad und kleinen Flügelchen an seiner Postuniform durch die Kirche nach vorne radelte. Gab ein grooßes Hallo, weil ihn ja jeder kannte. Es versteht sich von selbst, daß man eine eher „dunkle“ Gottesdienstszeit auswählen sollte.
(Black Screen)
Solo begleitet von Orgel und Harfe
Begrüßung
MA: Guten Morgen liebe Kinder und liebe Eltern. Schön, daß ihr alle da seid. Wie viele seid ihr denn? Ruft doch alle mal laut HAALLOO! Wir sind hier in der Kirche weil wir einen Gottesdienst feiern. Das heißt, wir reden mit dem lieben Gott. Und hören mal, was er so zu sagen hat. Er freut sich übrigens auch, daß ihr heute alle da seid. Weiß denn einer von Euch, was wir heute für einen Sonntag haben? Was der für einen Namen hat? - 3. Advent - Genau heute ist der 3. Advent. Ein ganz besonders schöner Sonntag in einer ganz besonderen Zeit. Wißt ihr denn auch, wie lange es noch bis Heiligabend ist? -10 Tage- Aber da ist ja noch jemand, der sich auf euch freut.
St: Hallo Kinder. Wißt Ihr noch, wie ich heiße? -Antwort- Ja, genau! Klasse
I. Akt Botenengel bringt Struselottelotte ein Paket
St: Du ... weißt du, was ich später mal werden will?
MA: Feuerwehrmann?
St: Nee!
MA: Lokomotivführer oder Indianerhäuptling?
St: Nein, auch nicht. Wenn ich mal groß bin, will ich Engel werden. Mit so einem schönen weißen Kleid und goldenen Flügeln und so.
MA: Engel willst du werden? Hast du dir das auch gut überlegt?
St: Ja, sehr gut sogar.
MA: Weißt du denn, was du da so alles machen mußt?
St: Ja, ich muß mächtig artig sein und immer Gutes tun und so. Und zu Weihnachten helfe ich dem Christkind, Geschenke zu den Kindern zu bringen.
MA: Naja, ich glaube aber nicht, daß das alles ist, was du tun müßtest, wenn du Engel bist.
St: Stimmt, Plätzchen backen darf ich auch noch, damit der Himmel so schön rot wird.
MA: Du, Struselotte, ich finde, du solltest dir das mit dem Engel-Dasein vorher genauer ansehen. Hmm. Was hältst du davon, wenn du ein Praktikum bei den Engeln machst. Dann siehst du, was Engel so alles für Aufgaben haben und ob das wirklich etwas für dich ist.
St: Prima Plan, ... Aber wie krieg ich denn so ein Praktikum?
MA: Also so wie ich die Engel kenne, haben die bestimmt schon von deinem Berufswunsch gehört und vielleicht laden sie dich mal ein. Ach, schau mal dahinten… Der kommt ja wie gerufen…
Postbote: Traritrara, die Engelspost ist da. Ist hier eine gewisse Struselotte?
St: Ja, das bin ich!
Postbote: Fein, dann bin ich am Ziel. Ich bin Willi, der Postbotenengel, und soll dir dieses Päckchen geben.
St: Bist du den ganzen Weg mit dem Fahrrad gekommen?
Postbote: Ja, stell dir vor, den ganzen Weg, das war ganz schön weit. Aber jetzt habe ich es ja geschafft. Hier das Päckchen und ein Brief für dich.
St: Pastor Stork, kannst du mir den Brief mal vorlesen?
MA: Na klar, mache ich. Also paß auf:
Liebe Struselotte, Wir haben gehört, daß du dich für die Aufgaben der Engel interessierst und laden dich deshalb ein, dir unseren Betrieb mal etwas genauer anzusehen. Du kannst auch gerne noch jemanden mitnehmen. Wir freuen uns auf deinen Besuch, bis bald, Erzengel Gabriel.
St: Toll, ich geh die Engel besuchen. ... willst du nicht mitkommen?
MA: Hm, ja, ich denke das würde mich auch sehr interessieren. Und was hältst du davon, wenn wir hier die ganze Gemeinde zu unseren Besuch mitnehmen. All die Kinder mit ihren Eltern?
St: Ja, das wird super. Kinder wollt ihr auch alle mitkommen? - Antwort-.
St: Na, dann kann es ja los gehen.
MA: Aber Struselotte, du hast ja dein Päckchen noch gar nicht aufgemacht. Vielleicht ist da ja etwas Wichtiges drin, was du bei deinem Besuch bei den Engeln brauchst. Ich mache es mal für dich auf, ja?
St: Ja, schnell. Ich bin echt gespannt. - Oh, was ist das denn?
MA: Ich glaube, das ist eine Engelsuniform für dich, schau mal Flügelchen, die kannst du umtun. Wißt ihr, was, Struselotte zieht jetzt ihre Engelsuniform an und währenddessen singen wir alle zusammen das nächste Lied.
Gemeindelied „Gloria“ [EG 580]
II. Akt Die himmlischen Herrschaaren
MA: Guck mal, Struselotte, da vorne.
St: Oh, was ist das denn?
MA: Das sind ein paar Bilder im Päckchen. Die haben uns die Engel mitgeschickt, damit du dir mal eine Vorstellung von ihnen machen kannst. Weißt du, es gibt ja sehr viele verschiedene Engel und Engelabteilungen. Und damit du besser aussuchen kannst, in welcher Engel-Fachabteilung du dein Praktikum machen willst, stellen sie sich einmal vor.
St: Oha!
MA: Also hier zum Beispiel haben wir die SERAPHIM. Das sind ganz besonders schöne und mächtige Engel.
St: „Sera-wie bitte?“ Was ist das denn?
MA: Seraphim! Das bedeutet übersetzt „die Erglühenden“, weil sie in den Augen der Menschen so Lichterhell erstrahlen, als würden sie innerlich glühen. Der Prophet Ezechiel meint, sie sähen zwischen Menschen aus wie Lichtblitze. Ihre Aufgabe ist es, den Thron Gottes zu schützen und Gott mit Liedern und wundersc höner Musik zu loben. Hier siehst Du zum Beispiel einige Seraphim, wie sie einen Engelschor bilden. Und wenn wir hier unten in der Kirche singen, dann singen die Seraphim im Himmel mit uns mit. Und das ist schon so vom Anbeginn der Zeit. Wie du siehst, spielen sie übrigens nicht nur Harfe, sondern beherrschen viele verschiedene Instrumente. Hier siehst du ja noch eine Posaune, eine Handorgel und eine Bratsche. Und manche von ihnen haben übrigens noch mehr Flügel als nur zwei, nämlich bis zu sechs. Jedenfalls hat der Prophet Jesaja solche Seraphim einmal gesehen. Hier sind übrigens ein paar Seraphim, die während der Geburt Jesu singen.
St: Oh, singen tu´ ich gerne. Aber Orgel und Harfe und so kann ich noch nicht. Und in den Posaunenchor muß ich erst noch gehen. Was gibt es denn sonst noch so?
MA: Ja, also hier haben wir noch die sogenannten Cherubim.
Bild 7
St: Oh, wieder so ein schweres Wort. Cher-u-bim. Puuh.
MA: Cherubim, oder in der Einzahl „Cherub“, sind Engel, die Gott dienen oder die ganz bestimmte Spezialaufträge für ihn übernehmen. So schickte Gott zum Beispiel einen Cherub, als er Ezechiel zu seinem Propheten berufen wollte. Aber sie sind auch ein Beispiel dafür, daß Engel nicht nur nett sind, sondern auch ganz schön gefährliche Wesen sein können. Dieser hier trägt ja, wie du sehen kannst, ein flammendes Schwert in seinen Händen. Als Gott damals Adam und Eva aus dem Paradies vertrieb, stellte er ihn vor die Pforte des Paradieses, um es zu bewachen, damit Adam und Eva nicht mehr hinein konnten. Manchmal stellen sie sich auch den Feinden Gottes entgegen, wie hier bei Bileam. Mit diesen Engeln ist also nur bedingt zu spaßen. Kein Wunder, daß sie Menschen immer erst mit „Fürchte dich nicht“ anreden müssen, wenn man sie sieht. Am besten stellt man sich gleich gut mit ihnen – sei also freundlich, wenn du oben einen von den Cherubim triffst -
St: Oh, ich bin aber doch viel zu klein, um gefährlich auszusehen. Außerdem will ich das nicht. Was haben wir denn noch?
MA: Ja, also da wäre natürlich noch die ganze große Anzahl an Botenengeln. Das Wort Engel bedeutet übersetzt ja eigentlich auch gar nichts anderes als „Bote“, „Bote Gottes“ in diesem Fall. Wenn Gott mit einem Menschen reden will, dann schickt er dafür oft einen seiner Engel.
St: Das hört sich doch schon besser an.
MA: Als Gott dem Jakob damals sagen wollte, daß er Begründer eines großen Volkes werden würde und das er sich man keine Sorgen machen bräuchte, wenn er nur brav täte, was Gott ihm sagen würde, da schickte er dem Jakob nachts im Traum einen Engel. Hier kannst du das sehen.
St: Ooh!
MA: Oder hier ist zum Beispiel ein Botenengel bei dem Propheten Elia, der ihm sagt, daß er im Auftrag Gottes zu seinem König gehen soll. Was Elia denn auch tat.
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Black Screen
Die heißen übrigens immer „Engel des Herrn“, weil sie Auftrag des Herrn unterwegs sind und nicht etwa eigene Ziele verfolgen. Manche von ihnen sind übrigens besonders wichtig, die heißen dann „Engelsfürsten“ oder „Erzengel“. Es gibt insgesamt sieben Erzengel. Drei von Ihnen sind uns Menschen sogar mit Namen bekannt: Gabriel, Michael und Raphael. Gabriel hat zum Beispiel der Maria verkündet, daß sie den Sohn, den sie bald gebären würde, Jesus nennen sollte. Und Michael war einer der höchsten Engelsfürsten. Er hat die Aufgabe, daß Volk Gottes zu beschützen.
St: Das ist aber ganz schön viel.
MA: Oh, wir sind noch nicht am Ende. Aber ich denke auch, daß wir mal eine Pause brauchen. Wir singen am besten erst mal ein Lied, daß frischt auf.
Lied „Lieber Gott, schick uns deine Engel“
anschließend: Bild 9
III. Akt Hieronymus, der Schutzengel
St: Also, ich habe jetzt nachgedacht: ich will auf jeden Fall was mit Action! Und wo man viel rumfliegen kann und mit den Menschen zu tun hat!
MA: Mal sehen, in welche Abteilung wir jetzt kommen. Vielleicht ist das ja eher was für dich. Schau mal, da kommt ja schon jemand auf uns zu.
Hieronymus: Hallo, Struselotte, hallo Pastor Stork und hallo Kinder und Eltern. Ich bin Hieronymus und darf euch die Abteilung der Schutzengel zeigen.
St: Hallo Hieronymus. Mensch, bist du denn auch ein Schutzengel?
Hieronymus: Ja, stell dir vor, das bin ich.
St: Das hört sich ja richtig toll an. Was schützt du denn so?
Hieronymus: Ich beschütze die Menschen, vor Unfällen und Unglücken und so.
St: Das finde ich gut. Ich will auch ein Schutzengel werden. Fliegst du dann auch viel rum und rettest Menschen aus schrecklichen Gefahren – wie so ein richtiger Stunt-Engel?
Hieronymus: Naja, ganz so vielleicht nicht. Am besten erzähle ich euch mal aus meinem Engelsalltag. Bevor man Schutzengel werden kann, muß man nämlich erst mal viel lernen und auch eine Prüfung ablegen.
St: Echt? Was muß man denn lernen?
Hieronymus: Also, du mußt z.B. wissen, was Verantwortung ist.
St: Verantwortung? Das ist aber ein schwieriges Wort. Was ist denn Verantwortung?
Hieronymus: Naja, das ist, wenn du für jemanden zuständig bist und auf den aufpassen sollst, damit ihm nichts passiert. Als ich Schutzengel geworden bin, habe ich als erstes den Auftrag bekommen, über einen kleinen Jungen zu wachen. Das war vielleicht anstrengend, sage ich dir.
St: Warum denn?
Hieronymus: Weil der Junge immer soviel Unsinn gemacht hat. Einmal wäre er beinahe von einem Fahrradfahrer angefahren worden, wenn ich ihn nicht rechtzeitig am Kragen gepackt und weggerissen hätte.
St: JA, aber wieso hat der Junge denn nicht aufgepaßt und rechts und links auf die Strasse geschaut, bevor er losgegangen ist?
Hieronymus: Der Junge ist einfach seinem Ball nachgelaufen und hat gar nicht mehr auf den Straßenverkehr geachtet.
St: Na, dann ist ja mal gut, daß du gerade in der Nähe warst und ihn retten konntest.
Hieronymus: Das stimmt. Das habe ich dem Jungen hinterher auch gesagt. Aber weißt du, was er dann gemacht hat, als ich ihm erzählt habe, daß ich sein Schutzengel bin und auf ihn aufpassen soll?
St: Nein, was denn?
Mikro undNotenständer aufbauen
Bild 10
Hieronymus: Er hat nur noch mehr Unsinn gemacht als vorher, weil er dachte, daß ich jetzt die Verantwortung für ihn habe und er nicht mehr selbst auf sich aufpassen muß.
St: Was hat er denn noch gemacht?
Hieronymus: Einmal ist er auf einer hohen Mauer rumspaziert und wäre beinahe runtergefallen und ein anderes Mal ist er auf einen hohen Baum geklettert, weil er eine Katze runterholen wollte. Aber dann kam er selbst kaum noch heile runter und ich habe ihm geholfen.
St: Oh Mensch, Hieronymus, da mußt du aber immer ganz schön aufpassen.
Hieronymus: Ja, das sage ich dir. Ich habe den Jungen dann auch gefragt, warum er diesen Unsinn immer macht und sich in soviel Gefahr bringt.
St: Und was hat der Junge gesagt?
Hieronymus: Er sagte, daß sich seine Eltern nicht genug um ihn kümmern würden, weil sie immer sowenig Zeit für ihn hätten. Und deswegen wollte er sie auf sich aufmerksam machen, damit sie sich um ihn sorgen und sich dann um ihn kümmern.
St: Ach, das ist ja traurig. Und was hast du dem Jungen da gesagt?
Hieronymus: Ich habe ihm den Vorschlag gemacht, daß er seine Eltern doch anders auf sich aufmerksam machen kann. Der Junge hatte nämlich eine kleine Schwester und ich habe ihm vorgeschlagen, daß er bei seiner Schwester der Schutzengel sein und auf sie aufpassen soll. Das würden die Eltern bestimmt merken und sich freuen, daß sie ihn haben.
St: Kann man denn als Mensch auch Schutzengel sein? So ganz ohne Flügel und weißes Kleid?
Hieronymus: Ja, das kann man. Die Menschen könnten uns Schutzengeln helfen, wenn sie gegenseitig mehr auf sich aufpassen und einander in schwierigen Situationen helfen würden.
St: Du meinst, wenn man die Verantwortung für den anderen übernimmt?
Hieronymus: Genau. Und es gibt noch etwas ganz wichtiges.
St: Was denn?
Hieronymus:: Ganz wichtig ist es auch, daß jeder erst mal die Verantwortung für sich selber übernimmt und darauf achtet, daß er sich nicht unnötig in Gefahr begibt.
St: Ach, du meinst z.B. wie der Junge, der auf der Strasse nicht richtig aufgepaßt hat uns beinahe von dem Fahrradfahrer umgefahren worden wäre?
Hieronymus: Ja, richtig. Denn manchmal kann es passieren, daß auch wir nicht schnell genug reagieren können, wenn etwas passiert. Und manchmal sind die schwierigen Situationen auch für uns Schutzengel zu schwer.
Bild 11
Black Screen
St: Das verstehe ich nicht. Ich dachte ein Schutzengel rettet einen aus allen Gefahren.
Hieronymus: Nein, das ist nicht ganz richtig. Wir Schutzengel versuchen, die meisten Gefahren abzuwenden, aber wir sind kein Automat, der vor allem schützt. Deswegen muß jeder auf sich und auf den nächsten aufpassen, damit kein großes Unglück passiert.
St: Ach so. Ja, das verstehe ich.
Hieronymus: So, liebe Struselotte und ihr lieben Kinder. Ich muß jetzt zu meinem nächsten Auftrag, ich soll nämlich jetzt auf einen Arbeiter auf einem Baugerüst aufpassen. Tschüß!
St: Tschüß, Hieronymus! Du, Pastor Stork, wußtest du schon, daß Menschen auch Schutzengel sein können?
Stork: Ja, das wußte ich. Was hältst du davon, wenn wir jetzt alle zusammen das nächste Lied singen?
St: Ja, das finde ich gut. Ich muß nämlich noch mal über diese Sache mit den Schutzengeln nachdenken.
Lied „Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein“ mit Vorsinger anschließend: Mikro und Notenständer abbauen
Bild 12
Film Werkstatt
Film Baum
Black Screen
IV. Akt Wir Menschen als Schutzengel
MA: Hör´ mal, Struselotte, ich habe hier noch mal in der Kiste gekramt, die du von den Engeln bekommen hast. Ich glaube, ich habe da was gefunden, was dich interessieren könnte. Warte mal – da steht: „Lehrfilme für Schutzengel - Teil 1: Spezialanforderungen bei Erwachsenen; Teil 2- Spezialanforderungen bei Kindern.“ Komm, die schauen wir uns mal an.
FILME WERDEN GEZEIGT
MA: Na, wie haben dir die beiden Filme gefallen?
St: Waren das denn jetzt richtige Menschen oder waren das Schutzengel?
MA: Das waren menschliche Schutzengel. Hast du gesehen, daß die Flügel nur ganz kurz zu sehen waren? Das sollte bedeuten, daß Menschen anderen als Schutzengel gedient haben, sie also vor einer Gefahr oder vor einem Unglück bewahrt haben. So, wie das auch richtige Schutzengel tun. Aber in Wirklichkeit waren das richtige Menschen.
St: So wie du und ich?
MA: Ja, so ungefähr.
St: Du, ... , weißt du was? Ich brauche gar kein weißes Kleid und goldene Flügel wenn ich Engel sein will. Ich kann doch auch so wie ich bin Engel sein oder?
MA: Stimmt. Du kannst hier und heute so wie du bist anderen ein Schutzengel sein.
St: Du auch?
MA: Ja, ich auch. Und alle Kinder hier und auch die Eltern. Jeder Mensch kann dem anderen zum Engel werden.
St: So wie Hieronymus gesagt hat, ne? Wenn wir aufeinander acht geben und uns gegenseitig helfen, dann sind wir wie Schutzengel.
MA: Genau. Und dafür brauchen wir keine Flügel und keine goldene Haare. Dafür brauchen wir einfach offene Augen und Ohren, eine helfende Hand und ein liebevolles Herz.
St: Du, weißt du was? Ich ziehe jetzt die Flügel runter und nehme die goldenen Haare wieder ab. Die rutschen sowieso immer so hin und her. Und wenn ich jetzt schon ein Engel sein kann, dann werde ich später, wenn ich groß bin, vielleicht doch Feuerwehrmann oder Lokomotivführer oder Indianerhäuptling.
Stork: Ja, das sehen wir dann. Bis dahin hast du ja noch ein paar Tage Zeit.
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Aber jetzt sollten wir den Kindern und den Großen noch eine schöne Adventszeit wünschen und hoffen, daß euch noch viele Engel begegnen oder ihr anderen zum Engel werden könnt.
St: Ja, Tschüß, ihr alle und ich freue mich auch schon ganz doll auf Weihnachten. Dieses Jahr passe ich ganz fest auf, ob ich vielleicht ein paar Engel sehen kann, wenn das Christkind mit den Geschenken kommt.
MA: Dann paß gut auf. Wir wollen jetzt noch miteinander das Fürbittengebet beten und das Abschlußlied singen. Und zum Gebet wollen wir alle aufstehen.
Fürbittengebet mit Vaterunser Anke, Yvonne B., Stork
Anke: Lieber Gott, Es ist eine ganz aufregende Zeit jetzt im Advent. Es ist gar nicht mehr lange hin bis Weihnachten. Und gar nicht mehr lange hin, bis wir unsere Geschenke unter dem Weihnachtsbaum auspacken können. Aber wir denken gerade in dieser Zeit auch an die vielen Kinder, die kein so schönes Weihnachtsfest haben wie wir. Und nicht so viele Geschenke bekommen, weil ihre Eltern arm sind. Oder weil sie gar keine Eltern mehr haben. Manche Kinder sind schon froh, wenn sie nur etwas Richtiges zu essen haben. Bitte, lieber Gott, kümmere dich gerade um diese Kinder und auch um ihre Eltern und Freunde. Hilf Ihnen, daß auch sie eine friedliche und glückliche Adventszeit feiern können.
Yvonne: Lieber Gott, ganz, ganz viele Menschen legen wir dir an dein Herz. Du weißt, daß wir sie alle lieb haben. Aber du weißt auch, manchmal besser als wir, welche Sorgen sie vielleicht bedrücken. Laß Sie nicht allein. Wir legen dir diese vielen Menschen an dein Herz, damit Du auch einmal nach ihnen siehst. Lieber Gott, du liebst alle Menschen. Das fällt uns ja manchmal schwer, wie du weißt. Deswegen bitten wir dich auch für die Menschen, die wir nicht kennen und auch für die, die wir vielleicht gar nicht so mögen. Auch sie sind deine Kinder.
Anke: Achte bitte darauf, daß auch wir diese Menschen nicht vergessen. Hilf uns, daß wir gerade jetzt in der Adventszeit vielleicht einmal besonders freundlich sind. Zu unseren Eltern. zu unseren Freunden.
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Aber hilf uns, auch zu allen anderen Menschen nett zu sein – genau wie du.
Yvonne: Lieber Gott, es gibt noch so vieles, was wir dir sagen könnten. Aber Du hast jetzt schon eine ganze Menge zu tun. Und alles andere erzählen wir dir später.
F: Und gemeinsam beten wir:
VATER UNSER ...
Segen
Der liebe Gott sei mit euch und behüte euch!
Er umarme euch, wenn ihr Angst habt und schütze euch, wenn ihr in Not seid.
Er lasse euch freuen, daß ihr einander habt.
Er lasse euch das Leben feiern in seinem Geist.
Er schenke euch eine heile Seele.
_ AMEN!
Lied „Von Engel behütet sei dein Leben"
Bild 15, Black Screen
Verabschiedung
Kollekte ansagen für Kindergottesdienst-Helferkreis anschließend:
Zur Erläuterung: Die Bilderchen im Verlauf des Textes beziehen sich auf die Folien einer Powerpoint -Präsentation, die über zwei Beamer auf zwei Leinwände in der Kirche geworfen wurden. Die Präsentation kann gerne bei uns als CD gegen Erstattung von Porto/Verpackung bestellt werden. Präsentiert wurde auch zwei Werbefilmchen der Provinzial-Versicherung (natürlich ohne Logo im Abspann, aber mit dankender Erwähnung im Gottesdienst): im Fernsehen liefen damals Werbetrailer der Versicherung in denen Engel eine Rolle spielten; vielleicht kann sich der ein oder andere daran noch erinnern. Die digitalisierten Trailer wurden kostenlos und unkompliziert von der Presseabteilung der Versicherung zur Verfügung gestellt und leicht bearbeitet (Hinweis auf Versicherung wurde herausgeschnitten, Einbau in MS-Powerpoint). Aus rechtlichen Gründen werden diese Trailer ebenfalls nicht weitergeleitet. Sie sind aber sicher noch zu bekommen und können mit üblichen Windows-Werkzeugen bearbeitet werden. Da es in der Kirche zu dunkel war für Liedblätter haben wir die Texte ebenfalls projiziert. Die Geschichte von Hieronymus wurde einem Buch entnommen, dessen Titel ich mich leider nun gar nicht mehr entsinnen kann. Vielleicht mal bei den örtlichen Kindergarten-Mitarbeiten nachfragen. Die Scans sind aber in der Powerpoint-Präsentation enthalten. Von der örtlichen Musikschule konnten wir zwei junge Harfenspielerinnen organisieren (zufällig auch noch blond). Der Brief, der am Anfang des Gottesdienst wurde übrigens von unserem Dorfbriefträger „Postboten-Willi“ als himmlischen Briefträger (sic! Engel) überbracht, der mit gelben Original-Postfahrrad und kleinen Flügelchen an seiner Postuniform durch die Kirche nach vorne radelte. Gab ein grooßes Hallo, weil ihn ja jeder kannte. Es versteht sich von selbst, daß man eine eher „dunkle“ Gottesdienstszeit auswählen sollte.
(Black Screen)
Solo begleitet von Orgel und Harfe
Begrüßung
MA: Guten Morgen liebe Kinder und liebe Eltern. Schön, daß ihr alle da seid. Wie viele seid ihr denn? Ruft doch alle mal laut HAALLOO! Wir sind hier in der Kirche weil wir einen Gottesdienst feiern. Das heißt, wir reden mit dem lieben Gott. Und hören mal, was er so zu sagen hat. Er freut sich übrigens auch, daß ihr heute alle da seid. Weiß denn einer von Euch, was wir heute für einen Sonntag haben? Was der für einen Namen hat? - 3. Advent - Genau heute ist der 3. Advent. Ein ganz besonders schöner Sonntag in einer ganz besonderen Zeit. Wißt ihr denn auch, wie lange es noch bis Heiligabend ist? -10 Tage- Aber da ist ja noch jemand, der sich auf euch freut.
St: Hallo Kinder. Wißt Ihr noch, wie ich heiße? -Antwort- Ja, genau! Klasse
I. Akt Botenengel bringt Struselottelotte ein Paket
St: Du ... weißt du, was ich später mal werden will?
MA: Feuerwehrmann?
St: Nee!
MA: Lokomotivführer oder Indianerhäuptling?
St: Nein, auch nicht. Wenn ich mal groß bin, will ich Engel werden. Mit so einem schönen weißen Kleid und goldenen Flügeln und so.
MA: Engel willst du werden? Hast du dir das auch gut überlegt?
St: Ja, sehr gut sogar.
MA: Weißt du denn, was du da so alles machen mußt?
St: Ja, ich muß mächtig artig sein und immer Gutes tun und so. Und zu Weihnachten helfe ich dem Christkind, Geschenke zu den Kindern zu bringen.
MA: Naja, ich glaube aber nicht, daß das alles ist, was du tun müßtest, wenn du Engel bist.
St: Stimmt, Plätzchen backen darf ich auch noch, damit der Himmel so schön rot wird.
MA: Du, Struselotte, ich finde, du solltest dir das mit dem Engel-Dasein vorher genauer ansehen. Hmm. Was hältst du davon, wenn du ein Praktikum bei den Engeln machst. Dann siehst du, was Engel so alles für Aufgaben haben und ob das wirklich etwas für dich ist.
St: Prima Plan, ... Aber wie krieg ich denn so ein Praktikum?
MA: Also so wie ich die Engel kenne, haben die bestimmt schon von deinem Berufswunsch gehört und vielleicht laden sie dich mal ein. Ach, schau mal dahinten… Der kommt ja wie gerufen…
Postbote: Traritrara, die Engelspost ist da. Ist hier eine gewisse Struselotte?
St: Ja, das bin ich!
Postbote: Fein, dann bin ich am Ziel. Ich bin Willi, der Postbotenengel, und soll dir dieses Päckchen geben.
St: Bist du den ganzen Weg mit dem Fahrrad gekommen?
Postbote: Ja, stell dir vor, den ganzen Weg, das war ganz schön weit. Aber jetzt habe ich es ja geschafft. Hier das Päckchen und ein Brief für dich.
St: Pastor Stork, kannst du mir den Brief mal vorlesen?
MA: Na klar, mache ich. Also paß auf:
Liebe Struselotte, Wir haben gehört, daß du dich für die Aufgaben der Engel interessierst und laden dich deshalb ein, dir unseren Betrieb mal etwas genauer anzusehen. Du kannst auch gerne noch jemanden mitnehmen. Wir freuen uns auf deinen Besuch, bis bald, Erzengel Gabriel.
St: Toll, ich geh die Engel besuchen. ... willst du nicht mitkommen?
MA: Hm, ja, ich denke das würde mich auch sehr interessieren. Und was hältst du davon, wenn wir hier die ganze Gemeinde zu unseren Besuch mitnehmen. All die Kinder mit ihren Eltern?
St: Ja, das wird super. Kinder wollt ihr auch alle mitkommen? - Antwort-.
St: Na, dann kann es ja los gehen.
MA: Aber Struselotte, du hast ja dein Päckchen noch gar nicht aufgemacht. Vielleicht ist da ja etwas Wichtiges drin, was du bei deinem Besuch bei den Engeln brauchst. Ich mache es mal für dich auf, ja?
St: Ja, schnell. Ich bin echt gespannt. - Oh, was ist das denn?
MA: Ich glaube, das ist eine Engelsuniform für dich, schau mal Flügelchen, die kannst du umtun. Wißt ihr, was, Struselotte zieht jetzt ihre Engelsuniform an und währenddessen singen wir alle zusammen das nächste Lied.
Gemeindelied „Gloria“ [EG 580]
II. Akt Die himmlischen Herrschaaren
MA: Guck mal, Struselotte, da vorne.
St: Oh, was ist das denn?
MA: Das sind ein paar Bilder im Päckchen. Die haben uns die Engel mitgeschickt, damit du dir mal eine Vorstellung von ihnen machen kannst. Weißt du, es gibt ja sehr viele verschiedene Engel und Engelabteilungen. Und damit du besser aussuchen kannst, in welcher Engel-Fachabteilung du dein Praktikum machen willst, stellen sie sich einmal vor.
St: Oha!
MA: Also hier zum Beispiel haben wir die SERAPHIM. Das sind ganz besonders schöne und mächtige Engel.
St: „Sera-wie bitte?“ Was ist das denn?
MA: Seraphim! Das bedeutet übersetzt „die Erglühenden“, weil sie in den Augen der Menschen so Lichterhell erstrahlen, als würden sie innerlich glühen. Der Prophet Ezechiel meint, sie sähen zwischen Menschen aus wie Lichtblitze. Ihre Aufgabe ist es, den Thron Gottes zu schützen und Gott mit Liedern und wundersc höner Musik zu loben. Hier siehst Du zum Beispiel einige Seraphim, wie sie einen Engelschor bilden. Und wenn wir hier unten in der Kirche singen, dann singen die Seraphim im Himmel mit uns mit. Und das ist schon so vom Anbeginn der Zeit. Wie du siehst, spielen sie übrigens nicht nur Harfe, sondern beherrschen viele verschiedene Instrumente. Hier siehst du ja noch eine Posaune, eine Handorgel und eine Bratsche. Und manche von ihnen haben übrigens noch mehr Flügel als nur zwei, nämlich bis zu sechs. Jedenfalls hat der Prophet Jesaja solche Seraphim einmal gesehen. Hier sind übrigens ein paar Seraphim, die während der Geburt Jesu singen.
St: Oh, singen tu´ ich gerne. Aber Orgel und Harfe und so kann ich noch nicht. Und in den Posaunenchor muß ich erst noch gehen. Was gibt es denn sonst noch so?
MA: Ja, also hier haben wir noch die sogenannten Cherubim.
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St: Oh, wieder so ein schweres Wort. Cher-u-bim. Puuh.
MA: Cherubim, oder in der Einzahl „Cherub“, sind Engel, die Gott dienen oder die ganz bestimmte Spezialaufträge für ihn übernehmen. So schickte Gott zum Beispiel einen Cherub, als er Ezechiel zu seinem Propheten berufen wollte. Aber sie sind auch ein Beispiel dafür, daß Engel nicht nur nett sind, sondern auch ganz schön gefährliche Wesen sein können. Dieser hier trägt ja, wie du sehen kannst, ein flammendes Schwert in seinen Händen. Als Gott damals Adam und Eva aus dem Paradies vertrieb, stellte er ihn vor die Pforte des Paradieses, um es zu bewachen, damit Adam und Eva nicht mehr hinein konnten. Manchmal stellen sie sich auch den Feinden Gottes entgegen, wie hier bei Bileam. Mit diesen Engeln ist also nur bedingt zu spaßen. Kein Wunder, daß sie Menschen immer erst mit „Fürchte dich nicht“ anreden müssen, wenn man sie sieht. Am besten stellt man sich gleich gut mit ihnen – sei also freundlich, wenn du oben einen von den Cherubim triffst -
St: Oh, ich bin aber doch viel zu klein, um gefährlich auszusehen. Außerdem will ich das nicht. Was haben wir denn noch?
MA: Ja, also da wäre natürlich noch die ganze große Anzahl an Botenengeln. Das Wort Engel bedeutet übersetzt ja eigentlich auch gar nichts anderes als „Bote“, „Bote Gottes“ in diesem Fall. Wenn Gott mit einem Menschen reden will, dann schickt er dafür oft einen seiner Engel.
St: Das hört sich doch schon besser an.
MA: Als Gott dem Jakob damals sagen wollte, daß er Begründer eines großen Volkes werden würde und das er sich man keine Sorgen machen bräuchte, wenn er nur brav täte, was Gott ihm sagen würde, da schickte er dem Jakob nachts im Traum einen Engel. Hier kannst du das sehen.
St: Ooh!
MA: Oder hier ist zum Beispiel ein Botenengel bei dem Propheten Elia, der ihm sagt, daß er im Auftrag Gottes zu seinem König gehen soll. Was Elia denn auch tat.
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Black Screen
Die heißen übrigens immer „Engel des Herrn“, weil sie Auftrag des Herrn unterwegs sind und nicht etwa eigene Ziele verfolgen. Manche von ihnen sind übrigens besonders wichtig, die heißen dann „Engelsfürsten“ oder „Erzengel“. Es gibt insgesamt sieben Erzengel. Drei von Ihnen sind uns Menschen sogar mit Namen bekannt: Gabriel, Michael und Raphael. Gabriel hat zum Beispiel der Maria verkündet, daß sie den Sohn, den sie bald gebären würde, Jesus nennen sollte. Und Michael war einer der höchsten Engelsfürsten. Er hat die Aufgabe, daß Volk Gottes zu beschützen.
St: Das ist aber ganz schön viel.
MA: Oh, wir sind noch nicht am Ende. Aber ich denke auch, daß wir mal eine Pause brauchen. Wir singen am besten erst mal ein Lied, daß frischt auf.
Lied „Lieber Gott, schick uns deine Engel“
anschließend: Bild 9
III. Akt Hieronymus, der Schutzengel
St: Also, ich habe jetzt nachgedacht: ich will auf jeden Fall was mit Action! Und wo man viel rumfliegen kann und mit den Menschen zu tun hat!
MA: Mal sehen, in welche Abteilung wir jetzt kommen. Vielleicht ist das ja eher was für dich. Schau mal, da kommt ja schon jemand auf uns zu.
Hieronymus: Hallo, Struselotte, hallo Pastor Stork und hallo Kinder und Eltern. Ich bin Hieronymus und darf euch die Abteilung der Schutzengel zeigen.
St: Hallo Hieronymus. Mensch, bist du denn auch ein Schutzengel?
Hieronymus: Ja, stell dir vor, das bin ich.
St: Das hört sich ja richtig toll an. Was schützt du denn so?
Hieronymus: Ich beschütze die Menschen, vor Unfällen und Unglücken und so.
St: Das finde ich gut. Ich will auch ein Schutzengel werden. Fliegst du dann auch viel rum und rettest Menschen aus schrecklichen Gefahren – wie so ein richtiger Stunt-Engel?
Hieronymus: Naja, ganz so vielleicht nicht. Am besten erzähle ich euch mal aus meinem Engelsalltag. Bevor man Schutzengel werden kann, muß man nämlich erst mal viel lernen und auch eine Prüfung ablegen.
St: Echt? Was muß man denn lernen?
Hieronymus: Also, du mußt z.B. wissen, was Verantwortung ist.
St: Verantwortung? Das ist aber ein schwieriges Wort. Was ist denn Verantwortung?
Hieronymus: Naja, das ist, wenn du für jemanden zuständig bist und auf den aufpassen sollst, damit ihm nichts passiert. Als ich Schutzengel geworden bin, habe ich als erstes den Auftrag bekommen, über einen kleinen Jungen zu wachen. Das war vielleicht anstrengend, sage ich dir.
St: Warum denn?
Hieronymus: Weil der Junge immer soviel Unsinn gemacht hat. Einmal wäre er beinahe von einem Fahrradfahrer angefahren worden, wenn ich ihn nicht rechtzeitig am Kragen gepackt und weggerissen hätte.
St: JA, aber wieso hat der Junge denn nicht aufgepaßt und rechts und links auf die Strasse geschaut, bevor er losgegangen ist?
Hieronymus: Der Junge ist einfach seinem Ball nachgelaufen und hat gar nicht mehr auf den Straßenverkehr geachtet.
St: Na, dann ist ja mal gut, daß du gerade in der Nähe warst und ihn retten konntest.
Hieronymus: Das stimmt. Das habe ich dem Jungen hinterher auch gesagt. Aber weißt du, was er dann gemacht hat, als ich ihm erzählt habe, daß ich sein Schutzengel bin und auf ihn aufpassen soll?
St: Nein, was denn?
Mikro undNotenständer aufbauen
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Hieronymus: Er hat nur noch mehr Unsinn gemacht als vorher, weil er dachte, daß ich jetzt die Verantwortung für ihn habe und er nicht mehr selbst auf sich aufpassen muß.
St: Was hat er denn noch gemacht?
Hieronymus: Einmal ist er auf einer hohen Mauer rumspaziert und wäre beinahe runtergefallen und ein anderes Mal ist er auf einen hohen Baum geklettert, weil er eine Katze runterholen wollte. Aber dann kam er selbst kaum noch heile runter und ich habe ihm geholfen.
St: Oh Mensch, Hieronymus, da mußt du aber immer ganz schön aufpassen.
Hieronymus: Ja, das sage ich dir. Ich habe den Jungen dann auch gefragt, warum er diesen Unsinn immer macht und sich in soviel Gefahr bringt.
St: Und was hat der Junge gesagt?
Hieronymus: Er sagte, daß sich seine Eltern nicht genug um ihn kümmern würden, weil sie immer sowenig Zeit für ihn hätten. Und deswegen wollte er sie auf sich aufmerksam machen, damit sie sich um ihn sorgen und sich dann um ihn kümmern.
St: Ach, das ist ja traurig. Und was hast du dem Jungen da gesagt?
Hieronymus: Ich habe ihm den Vorschlag gemacht, daß er seine Eltern doch anders auf sich aufmerksam machen kann. Der Junge hatte nämlich eine kleine Schwester und ich habe ihm vorgeschlagen, daß er bei seiner Schwester der Schutzengel sein und auf sie aufpassen soll. Das würden die Eltern bestimmt merken und sich freuen, daß sie ihn haben.
St: Kann man denn als Mensch auch Schutzengel sein? So ganz ohne Flügel und weißes Kleid?
Hieronymus: Ja, das kann man. Die Menschen könnten uns Schutzengeln helfen, wenn sie gegenseitig mehr auf sich aufpassen und einander in schwierigen Situationen helfen würden.
St: Du meinst, wenn man die Verantwortung für den anderen übernimmt?
Hieronymus: Genau. Und es gibt noch etwas ganz wichtiges.
St: Was denn?
Hieronymus:: Ganz wichtig ist es auch, daß jeder erst mal die Verantwortung für sich selber übernimmt und darauf achtet, daß er sich nicht unnötig in Gefahr begibt.
St: Ach, du meinst z.B. wie der Junge, der auf der Strasse nicht richtig aufgepaßt hat uns beinahe von dem Fahrradfahrer umgefahren worden wäre?
Hieronymus: Ja, richtig. Denn manchmal kann es passieren, daß auch wir nicht schnell genug reagieren können, wenn etwas passiert. Und manchmal sind die schwierigen Situationen auch für uns Schutzengel zu schwer.
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Black Screen
St: Das verstehe ich nicht. Ich dachte ein Schutzengel rettet einen aus allen Gefahren.
Hieronymus: Nein, das ist nicht ganz richtig. Wir Schutzengel versuchen, die meisten Gefahren abzuwenden, aber wir sind kein Automat, der vor allem schützt. Deswegen muß jeder auf sich und auf den nächsten aufpassen, damit kein großes Unglück passiert.
St: Ach so. Ja, das verstehe ich.
Hieronymus: So, liebe Struselotte und ihr lieben Kinder. Ich muß jetzt zu meinem nächsten Auftrag, ich soll nämlich jetzt auf einen Arbeiter auf einem Baugerüst aufpassen. Tschüß!
St: Tschüß, Hieronymus! Du, Pastor Stork, wußtest du schon, daß Menschen auch Schutzengel sein können?
Stork: Ja, das wußte ich. Was hältst du davon, wenn wir jetzt alle zusammen das nächste Lied singen?
St: Ja, das finde ich gut. Ich muß nämlich noch mal über diese Sache mit den Schutzengeln nachdenken.
Lied „Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein“ mit Vorsinger anschließend: Mikro und Notenständer abbauen
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Film Werkstatt
Film Baum
Black Screen
IV. Akt Wir Menschen als Schutzengel
MA: Hör´ mal, Struselotte, ich habe hier noch mal in der Kiste gekramt, die du von den Engeln bekommen hast. Ich glaube, ich habe da was gefunden, was dich interessieren könnte. Warte mal – da steht: „Lehrfilme für Schutzengel - Teil 1: Spezialanforderungen bei Erwachsenen; Teil 2- Spezialanforderungen bei Kindern.“ Komm, die schauen wir uns mal an.
FILME WERDEN GEZEIGT
MA: Na, wie haben dir die beiden Filme gefallen?
St: Waren das denn jetzt richtige Menschen oder waren das Schutzengel?
MA: Das waren menschliche Schutzengel. Hast du gesehen, daß die Flügel nur ganz kurz zu sehen waren? Das sollte bedeuten, daß Menschen anderen als Schutzengel gedient haben, sie also vor einer Gefahr oder vor einem Unglück bewahrt haben. So, wie das auch richtige Schutzengel tun. Aber in Wirklichkeit waren das richtige Menschen.
St: So wie du und ich?
MA: Ja, so ungefähr.
St: Du, ... , weißt du was? Ich brauche gar kein weißes Kleid und goldene Flügel wenn ich Engel sein will. Ich kann doch auch so wie ich bin Engel sein oder?
MA: Stimmt. Du kannst hier und heute so wie du bist anderen ein Schutzengel sein.
St: Du auch?
MA: Ja, ich auch. Und alle Kinder hier und auch die Eltern. Jeder Mensch kann dem anderen zum Engel werden.
St: So wie Hieronymus gesagt hat, ne? Wenn wir aufeinander acht geben und uns gegenseitig helfen, dann sind wir wie Schutzengel.
MA: Genau. Und dafür brauchen wir keine Flügel und keine goldene Haare. Dafür brauchen wir einfach offene Augen und Ohren, eine helfende Hand und ein liebevolles Herz.
St: Du, weißt du was? Ich ziehe jetzt die Flügel runter und nehme die goldenen Haare wieder ab. Die rutschen sowieso immer so hin und her. Und wenn ich jetzt schon ein Engel sein kann, dann werde ich später, wenn ich groß bin, vielleicht doch Feuerwehrmann oder Lokomotivführer oder Indianerhäuptling.
Stork: Ja, das sehen wir dann. Bis dahin hast du ja noch ein paar Tage Zeit.
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Aber jetzt sollten wir den Kindern und den Großen noch eine schöne Adventszeit wünschen und hoffen, daß euch noch viele Engel begegnen oder ihr anderen zum Engel werden könnt.
St: Ja, Tschüß, ihr alle und ich freue mich auch schon ganz doll auf Weihnachten. Dieses Jahr passe ich ganz fest auf, ob ich vielleicht ein paar Engel sehen kann, wenn das Christkind mit den Geschenken kommt.
MA: Dann paß gut auf. Wir wollen jetzt noch miteinander das Fürbittengebet beten und das Abschlußlied singen. Und zum Gebet wollen wir alle aufstehen.
Fürbittengebet mit Vaterunser Anke, Yvonne B., Stork
Anke: Lieber Gott, Es ist eine ganz aufregende Zeit jetzt im Advent. Es ist gar nicht mehr lange hin bis Weihnachten. Und gar nicht mehr lange hin, bis wir unsere Geschenke unter dem Weihnachtsbaum auspacken können. Aber wir denken gerade in dieser Zeit auch an die vielen Kinder, die kein so schönes Weihnachtsfest haben wie wir. Und nicht so viele Geschenke bekommen, weil ihre Eltern arm sind. Oder weil sie gar keine Eltern mehr haben. Manche Kinder sind schon froh, wenn sie nur etwas Richtiges zu essen haben. Bitte, lieber Gott, kümmere dich gerade um diese Kinder und auch um ihre Eltern und Freunde. Hilf Ihnen, daß auch sie eine friedliche und glückliche Adventszeit feiern können.
Yvonne: Lieber Gott, ganz, ganz viele Menschen legen wir dir an dein Herz. Du weißt, daß wir sie alle lieb haben. Aber du weißt auch, manchmal besser als wir, welche Sorgen sie vielleicht bedrücken. Laß Sie nicht allein. Wir legen dir diese vielen Menschen an dein Herz, damit Du auch einmal nach ihnen siehst. Lieber Gott, du liebst alle Menschen. Das fällt uns ja manchmal schwer, wie du weißt. Deswegen bitten wir dich auch für die Menschen, die wir nicht kennen und auch für die, die wir vielleicht gar nicht so mögen. Auch sie sind deine Kinder.
Anke: Achte bitte darauf, daß auch wir diese Menschen nicht vergessen. Hilf uns, daß wir gerade jetzt in der Adventszeit vielleicht einmal besonders freundlich sind. Zu unseren Eltern. zu unseren Freunden.
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Aber hilf uns, auch zu allen anderen Menschen nett zu sein – genau wie du.
Yvonne: Lieber Gott, es gibt noch so vieles, was wir dir sagen könnten. Aber Du hast jetzt schon eine ganze Menge zu tun. Und alles andere erzählen wir dir später.
F: Und gemeinsam beten wir:
VATER UNSER ...
Segen
Der liebe Gott sei mit euch und behüte euch!
Er umarme euch, wenn ihr Angst habt und schütze euch, wenn ihr in Not seid.
Er lasse euch freuen, daß ihr einander habt.
Er lasse euch das Leben feiern in seinem Geist.
Er schenke euch eine heile Seele.
_ AMEN!
Lied „Von Engel behütet sei dein Leben"
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Verabschiedung
Kollekte ansagen für Kindergottesdienst-Helferkreis anschließend: