Superstruse rettet die Welt

Ablauf:
Orgelvorspiel
Begrüßung
Auftritt Struselotte
Auftritt der 3 Agenten „Edel“, „Hilfreich“ und „Gut“
(Nach der Spielszene) Struse und „EHG“ ziehen einmal um die Bänke; Altarraum wird umgebaut.
Erste Spielszene „Willich“
Lied „Er hält die ganze Welt in seiner Hand“
Zweite Spielszene „Magnich“
Lied EG 667, 2-4
Dritte Spielszene „Jetztnich“
Abschluß Struse /MA
Verfolgungsjagd
Fürbittengebet
Segen
Lied „Ihr werdet euch wundern“
Orgelnachspiel


1. Szene

MA: Guten Morgen, liebe Kinder und liebe Eltern und liebe Großeltern. Schön, daß ihr alle da seid. Wieviele seid ihr denn? Ruft doch alle mal laut HAALLOO! -- Oh, daß ist ja toll.

MA: Wir sind hier heute Nachmittag zusammengekommen, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Und deswegen begrüße ich euch Euch ganz herzlich im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. AMEN!
Aber wisst ihr, wer heute gar nicht da ist? Struselotte!!Also, sie wollte eigentlich püktlich sein! Aber sie war auch so seltsam in letzter Zeit. Nachdem sie neulich im Kino war, hat sie so komische Sachen erzählt. Irgendwas von “Welt-Retten“ und sie bräuchte noch irgendwas Passendes zum Anziehen. Also, ich weiß nicht, irgendwie … --- Was ist den das jetzt?

Aus dem Off ertönt Hubschraubergeräusch und die Stimme von Struse über Funkgerät.

Struse: Achtung, Superstruse an Erde, Hallo

MA: Hallo? Struselotte bist du das?

Struse: Ja, äh Roger, Superstruse im Landeanflug, over.

MA: Landeanflug? Super-Struse? Was soll denn das jetzt? Bin ich im falschen Film?

Struse: Alles klar machen zur Landung, auf eins – 3, 2, 1 – Abflug…..

Struse landet im Altarraum.

Struse: Puuh, das ging ja man gut.

MA: Hey, Struselotte, wo kommst du denn her? Und wie siehst du überhaupt aus?

Struse: Mensch, MA , ich bin heute nicht einfach Struselotte! Siehst du nicht mein Kostüm? Ich bin ab heute „Super-Struse - unterwegs im Auftrag des Herrn“ und ich rette die Welt.

MA: Ahja! Sag mal, von wo bist du denn gerade abgesprungen? Das sah ja richtig gefährlich aus!

Struse: Gefährlich? Pah, aber doch nicht für Super-Struse! Ich bin aus meinem Struse-Spezial-Hubschrauber abgesprungen. Cool, ne?

MA: Ja, aber sag mal Struselotte - äh, ich meine natürlich „Super-Struse“ - was willst du denn hier in diesem - äh - schicken Outfit.

Struse: Naja. - Supermann rettet alle unterdrückten und armen Menschen in Not und so. Und da finde ich eben, das will ich auch! Menschen retten, die Welt retten und so was eben.

MA: Da hast Du dir ja viel vorgenommen! Aber, Super-Struse, wir haben hier in der Kirche doch schon einen Supermann!

Struse: In Echt? Wo? Ich seh´ hier keinen!

MA: Doch, doch, den kann man schon sehen. Er schaut nur vielleicht nicht so aus, wie Du das erwarten würdest. Und er arbeitet vielleicht auch anders, als Du Dir das so vorstellst. Hmm, ich seh´ schon. Das ist nicht so einfach. Aber du könntest ja versuchen, ihn zu entdecken. Und wenn du ihn gefunden hast, könntest du ja mit ihm hier zusammenarbeiten, was hältst du davon?

Struse: Zusammenarbeiten? - Äh… Na gut, vielleicht; ich bin ja noch neu im Superhelden-Geschäft. Kann vielleicht nicht schaden.

MA: Supersache. Super-Helden-Sache. Und schau mal, da kommt schon jemand.

Struse: Die kenne ich gar nicht. Weißt du was, ich frag, wer die sind.

Musik, Auftritt von „Edel“, „Hilfreich“ und „Gut“

Struse: Hey, wer seid ihr denn?

Edel: Wir sind Edel...

Hilfreich: ... Hilfreich...

Gut: ... und Gut.

Struse: Aha, und wie heißt ihr?

Edel: Edel ….

Hilfreich: …. Hilfreich ….

Gut: …. Und Gut.

Struse: Echt? Komische Namen und was macht ihr so?

Edel: Wir bringen Glaube ….

Hilfreich: …. Und Hoffnung ….

Gut: …. Und Liebe unter die Menschen.

Struse: Mensch toll. Aber warum seid ihr heute hier?

Edel: Wir haben einen Auftrag …

Hilfreich: …. von oben ….

Gut: …. von ganz oben sozusagen.

Struse: Wow, aber hey, wir arbeiten ja jetzt zusammen. Ich bin nämlich Super-Struse und bin bereit, die ganze Welt zu retten.

Edel: Toll, dann wollen wir mal …

Hilfreich: … gemeinsam aufbrechen und sehen ….

Gut: …. Wo wir zusammen helfen können.

Struse: Prima Plan, auf los geht’s los. Los!

Struse und „EHG“ ziehen einmal um die Bänke; Altarraum wird umgebaut, währenddessen Super-Heldenmusik


2. Szene „Willich“

Nebelmaschine an! Mädchen sitzt allein und überlegt laut. „Willich“, „Jetztnich“ und „Magnich“ sind im Hintergrund. „Willich“ flüstert dem Kind laut zu.

Mädchen: Ha, wie die sich wieder aufspielt. Die glaubt wohl auch, sie sei was Besseres! Naja, wenn ich die Klamotten hätte. Mann, alles Markenklamotten. Die muß bestimmt nie abgelegte Sachen von ihren Geschwistern auftragen.

Willich: Hey, wer so aussieht, hat bestimmt keine Geschwister. Die ist bestimmt Einzelkind, hat ein tolles eigenes Zimmer mit Fernsehen und eigenem Telefon.

Mädchen: Ja, und die Jungs gucken sie auch immer an. Mich guckt nie jemand an.

Willich: Stimmt. Und guck mal die andere da. Mit dem Superbody.

Mädchen: Hmm, die tanzt richtig gut. Die kriegt immer eine eins im Sport. Ach, irgendwie kann ich gar nichts so gut wie die anderen. Die können besser rechnen.

Willich: Genau und auch lesen und singen.

Mädchen: Wenn ich das auch nur könnte. Aber statt dessen sitze ich immer allein hier.

Willich: Und die anderen haben in der Zwischenzeit gemeinsam viel Spaß – ohne dich.

Mädchen: Bestimmt lachen sie die ganze Zeit über mich wegen meiner blöden Sachen, die ich anhabe.

Mädchen: legt Kopf auf die Arme. „Willich“ tritt in den Hintergrund.

Die Rettungsmannschaft taucht auf. Edel hat einen Globus dabei.

Alle drei: Edel, Hilfreich und Gut, geben Kraft und machen Mut.

Struse: Hey, guckt doch mal da vorne. Ich glaube wir haben unseren ersten Einsatz.

Edel: Oh, wen sehe ich den da?

Hilfreich: Die drei haben bestimmt nichts gutes im Sinn.

Gut: Wo die auftauchen entsteht immer Kälte zwischen den Menschen.

Struse: Wer sind die denn?

Edel: Das sind „Willich“

Hilfreich: „Magnich“ und

Gut: „Jetztnich“.

Struse: OH, die kenne ich aber nicht.

Edel: Doch bestimmt. Die drei sind bekannt ….

Hilfreich: Vielleicht nicht persönlich…

Gut: … aber als Gefühle, die entstehen, wenn sie da waren.

Edel: Wir wollen mal das Mädchen fragen ….

Hilfreich: …. Wie es ihr geht und dann ….

Gut: …. Wissen wir auch, wer mal wieder sein Unwesen getrieben hat.

Struse: Hey, hallo, ich bin Super-Struse und rette heute die Welt und das sind meine Freunde: Edel, Hilfreich und Gut. Warum bist du so traurig, können wir was für dich tun?

Mädchen: Mir kann keiner helfen. Ich bin ein nichts, ich kann nichts und habe nichts.

Edel: Aha, da hat „Willich“ seine Hand im Spiel ….

Struse: aber was können wir denn da tun?

Edel: Schau mal Super-Struse, …

Hilfreich: …. für solche Fälle haben wir unser Superhelde-Handwerkszeug dabei.

Gut: …. Siehst du das hier.

Edel: holt einen Globus hervor. Das Mädchen und Struse gucken ganz gespannt und neugierig.

Edel: Was ist das, kennst du das?

Mädchen: Natürlich, das ist ein Globus.

Hilfreich: Genau.

Gut: Dieser Globus soll uns zeigen …

Edel: …. daß Gott die ganze Welt gemacht hat….

Hilfreich: …. mit allen Menschen….

Gut: Und jeden hat er so gemacht …

Edel: …. Wie er wollte ….

Hilfreich: …. Daß es sein sollte.

Mädchen: Verstehe ich nicht

Edel: O.k: dann ein Beispiel: hast du schon mal eine Schildkröte gesehen, die so schnell rennen konnte wie Gepard?

Mädchen: Natürlich nicht.

Hilfreich: Gut, oder hast du schon mal einen Geparden mit einem Schildkrötenpanzer auf dem Rücken gesehen?

Mädchen: Ha, das würde ja komisch aussehen. Ein Gepard mit einem Schildkrötenpanzer!

Edel: Und siehst du….

Hilfreich: …. So wie der liebe Gott Schildkröten mit Panzer und Geparden mit schnellen Beinen gemacht hat…

Gut: …. so hat er auch dir bestimmte Eigenschaften gegeben, die dich ganz besonders machen.

Mädchen: Hm, ich weiß nicht, was soll das denn sein?

Edel: Lass uns doch mal gemeinsam überlegen.

Hilfreich: Du hast so nette Grübchen in den Wangen, kann es sein, daß du gerne lachst?

Mädchen: Hm, ja, schon, aber…

Gut: Kein aber, wer gerne lacht bringt oft gute Stimmung in die Gruppe, und das kann auch nicht jeder.

Edel: Außerdem scheinst du auch gerne zu malen, habe ich Recht?

Mädchen: Ich habe sogar eine Eins in Kunst.

Edel: Hey, das ist doch super….

Hilfreich: …. Du scheinst ja eine lustige Künstlerin zu sein….

Gut: …. Und da sagst du, du kannst nichts.

Mädchen: Naja, das hatte ich ganz vergessen.

Edel: Gut, das es dir wieder eingefallen ist.

Hilfreich: …. Und wenn du noch länger überlegst …

Gut: …. Wird dir bestimmt noch viel mehr einfallen, was dich besonders macht.

Mädchen: Hey, danke, jetzt geht es mir schon wieder viel besser.

Edel: Gern geschehen!

Hilfreich: Und wenn du mal wieder traurig bist, dann denke daran ….

Gut: ... daß Gott uns so gemacht hat, wie er uns haben wollte, …

Edel: …. jeder ist etwas ganz besonderes. Dieser Glaube macht uns stark.

Mädchen: Ich werde daran denken. Jetzt gehe ich mal zu den anderen rüber, vielleicht brauchen sie ja einen Komiker, der mit Farben umgehen kann. Tschüß

Alle: Tschüß.

Struse: Mensch, das hat ja schon mal richtig gut geklappt. Ich finde, wir sind ein Klasse-Team!

Edel: Natürlich!

Hilfreich: Selbstverständlich!

Gut: Sowieso!

Struse: Und jetzt auf zu neuen Abenteuer. Die Welt retten.


3.Szene „Magnich“

Ein Junge sitzt am Rand und schaut 3 anderen Kindern beim Spielen zu. „Magnich“ stichelt die Kinder auf, den Jungen nicht mitspielen zu lassen. “Willich“ und „Jetztnich“ sind im Hintergrund und schauen hämisch zu.

Magnich: Guckt mal, der schon wieder. Der Neue.

Junge 1: Den kennen wir nicht. Und seht mal, was der für komische Klamotten trägt.

Junge 2: Ha, voll der Looser!

Junge 3: Hey. Looser, schläfst du im Pferdestall oder warum trägst du ne Pferdedecke?

Fremder Junge: Das ist keine Pferdedecke, das trägt man so in dem Land, aus dem ich komme.

Junge 3: Ey, habt ihr gehört? Looser kommt aus Pferdeland.

Magnich: Wahrscheinlich essen die da auch alle Pferd.

Junge 2: Na, klar. Das weiß man doch.

Junge 1: Kommt laßt ihn, mein Vater hat gesagt, ich soll nicht mit Leuten aus Pferdeland sprechen.

Fremder Junge: Ich komme nicht aus Pferdeland.

Junge 2: Natürlich kommst du daher.

Alle lachen. Der Junge ist ganz traurig und wendet sich ab.

Die Rettungsmannschaft kommt

Struse: Boah, ist das gemein. Habt ihr das gehört, was die Jungs gesagt haben? Kommt wir sollten dem armen Kerl helfen.

Edel: Halt Struselotte …

Hilfreich: … nicht der Junge braucht Hilfe, …

Gut: … sondern die anderen.

Edel: Weißt du …

Hilfreich: … wenn jemand es nötig hat, einen anderen zu beschimpfen und abzulehnen, …

Gut: … dann liegt das daran, daß er selbst ganz viel Angst im Herzen trägt.

Struse: Das verstehe ich nicht.

Edel: Dann komm mal mit …

Hilfreich: … und sieh, wie wir mit unserem Superhelden-Handwerkszeug ….

Gut: …. dieser Gruppe helfen können.

Hilfreich: zieht eine Kinderbibel hervor. Alle vier gehen zu den Jungs. „Willich“, „Magnich“ und „Jetztnich“ haben sich verdrückt.

Edel: Hallo ihr, na, alles klar?...

Hilfreich: … Können wir euch helfen ….

Gut: … Sieht aus als hättet ihr ein Problem.

Junge 1: Wer seid ihr denn? Wir haben kein Problem.

Edel: Sah nur gerade so aus ….

Hilfreich: …. als hättet ihr Angst …

Gut: … vor dem Jungen da vorne.

Junge 2:Wir haben doch keine Angst vor dem.

Edel: Und warum ….

Hilfreich: … laßt ihr ihn dann…

Gut: … nicht mitspielen?

Junge 3: Na, weil wir ihn nicht kennen.

Junge 1: Genau, der ist fremd hier.

Edel: Ach so, dann scheint ihr wohl Angst vor Fremden zu haben, oder?

Junge 2: Nee, wir haben keine Angst vor Fremden, wir mögen sie nur nicht.

Hilfreich: Aaach, ihr mögt sie nur nicht. Und warum nicht?

Junge 3: Na, weil, … ähm …

Alle Kinder überlegen.

Junge 2: Na, Mann, deswegen halt.

Junge 1: Na, weil unsere Eltern nicht wollen, dass wir mit Fremden spielen.

Edel: Sagt mal, geht ihr hier nicht zum Konfirmandenunterricht?

Junge 3: Ja, Mann. Warum?

Hilfreich: Dann habe ich hier etwas für euch.

Hilfreich: zeigt die Bibel.

Edel: Ihr habt dort doch sicher schon was von Jesus gehört?

Junge 2: Na, klar, Mann.

Hilfreich: Wißt ihr, was Jesus über Fremde gesagt hat?

Junge 3: Äh, nö, nicht so direkt.

Gut: Na, dann schlagt doch mal die Bibel auf.

Bibel zitiert aus Mt. 25,35 „Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen.“

Junge 1: Wow. Eine sprechende Bibel.

Junge 2: Ey, cool, laß mich auch mal.

Schlägt die Bibel auf; zitiert aus dem barmherzigen Samariter LK, 10, 29: „Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster?“

Struse: Hey, die Geschichte kenne ich, das ist der barmherzige Samariter.

Edel: Stimmt …

Hilfreich: …. Und wißt ihr auch …

Gut: …. Worum es in der Geschichte geht?

Junge 3: Ähm, um die Nächstenliebe?

Edel: Genau, …

Hilfreich: … und Nächstenliebe …

Gut: … haben wir bei euch vorhin nicht gespürt.

Junge 1: Hm, also das liegt nur daran, daß er eben so anders ist.

Edel: Jesus hat alle Menschen angenommen, so wie sie waren, Fremde und Freunde.

Hilfreich: Und wenn ihr im Gottesdienst oder im Unterricht von Nächstenliebe sprecht …

Gut: … dann meint das eben auch, den anderen so anzunehmen wie er ist, - auch wenn er anders ist als man selbst.

Edel: Wenn ihr also Christen sein wollt, ....

Hilfreich: ... dann gilt das auch für Euch.

Gut: Das heißt nämlich Christsein, ....

Edel: .... dass man sich Jesus zum Vorbild nimmt.

Junge 1: Stimmt, das haben wir auch so im Unterricht gelernt – muss uns irgendwie wieder entfallen sein.

Junge 2: Naja, aber wir könnten es ja mal versuchen. Das mit dem Christlichsein.

Junge 3: Okay; versuchen wir´s. Lasst uns zu Alessandro rüber gehen und uns entschuldigen. Vielleicht hat er ja trotzdem noch Lust, mitzuspielen.

Junge 1: Ja kommt. Tschüß.

Alle anderen Tschüß.

Jungs gehen ab. Stuse schnappt sich die Bibel.

Struse: Toll, eine sprechende Bibel.

Struse schlägt die Bibel auf; Zitat aus Rö 12,12; „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.“

Struse: Genial! Damit kann man die Welt retten! Jetzt müssen wir aber weiter wir sind ja noch nicht fertig mit „Welt-Retten.“ Tschüß bis später. Und ihr singt doch mal das nächste Lied auf eurem Blatt. („Wenn das Leid jedes Armen uns Christus zeigt“)


4. Szene „Jetztnich“

Ein Kind möchte gerne mit jemanden in seinem neuen Buch lesen. Es geht vom Vater, der gerade Fußball guckt, zur Mutter, die bügelt, zur Schwester, die mit der besten Freundin telefoniert. „Jetztnich“ flüstert den Menschen zu, nur an sich zu denken und keine Zeit für das Kind zu haben. Im Hintergrund gucken „Magnich“ und „Willich“ hämisch zu.

Kind: Du, Papa?

Vater: Hm?

Kind: Kannst du mir aus meinem Buch vorlesen?

Jetztnich: Hey, du schaust gerade ein spannendes Spiel. Dieses Spiel wird nicht wiederholt, aus dem blöden Buch könnt ihr jederzeit lesen…

Vater: Du siehst doch, daß ich Fußball sehe.

Kind: Aber Papa...

Vater: Jetzt habe ich das Tor verpaßt. Mensch, jetzt geh schon.

Jetztnich: Genau, nerv jemanden anderen.

Kind: Schade, dann geh ich zu Mama, die liest mir bestimmt vor.

Vater: (Abwesend) Ja, ja… Mensch, schieß doch ne Flanke, der steht doch völlig frei da…

Kind geht zur Mutter

Kind: Mama?

Mutter: Ja? Ach, jetzt habe ich eine Bügelfalte in das Hemd gemacht.

Kind: Mama?

Mutter: Ja?

Kind: Liest du mir aus dem Buch vor. Von den kleinen Bären und von ihren Freunden?

Mutter: Du siehst doch, daß ich bügle. Ich hab jetzt keine Zeit.

Jetztnich: Genau. Schwirr ab Kleiner.

Mutter: Papa und ich wollen heute Abend weg, bis dahin will ich fertig sein.

Jetztnich: Stimmt genau. Und das neue Kleid wird gebügelt einfach umwerfend aussehen. Da wird Gisela vor Neid zerplatzen.

Mutter: Nun geh schon. Lies allein dein Buch. Oder frag deine Schwester. Aber laß mich jetzt in Ruhe.

Kind geht traurig zur Schwester.

Schwester: Wie fandest du den Neuen heute? – Was? – Stimmt genau, und erst dieser süße Blick.

Kind: Schwester?

Schwester: Was? – Nein, das ist nur mein kleiner Bruder, der da gerade nervt, warte mal – was ist?

Kind: Liest du mir aus dem Buch vor?

Schwester: Nein, ich telefoniere – kleine Brüder nerven voll, was hast du gerade gesagt? – Ja stimmt.

Kind: Aber Mama hat gesagt ich soll zu dir gehen.

Jetztnich: Laß dich nicht stören, mit der Freundin telefonieren ist wichtiger, als mit kleinen Brüdern Bücher lesen.

Schwester: Hau ab, nerv´ andere mit deinem Buch. Hey Jessie, was ziehst du morgen zur Schule an, ich wollte den neuen Pulli anziehen, das wird ihm bestimmt auffallen…

Kind geht mit hängendem Kopf weg, setzt sich und blättert traurig in seinem Buch. Rettungsmannschaft taucht auf.

Alle drei: Edel, Hilfreich und Gut, geben Kraft und machen Mut.

Struse: Oh, Mensch, habt ihr das gesehen? Der arme Junge – keiner will mit ihm in seinem Buch lesen. Keiner hat Zeit für ihn.

Edel: Tja, da scheint der Dritte im Bunde seine Hand im Spiel zu haben ...

Hilfreich: ... „Jetztnich“ heißt er ...

Gut: ... und sein Name ist Programm. Denn wenn er auftaucht ...

Edel: ... dann haben die Menschen plötzlich keine Zeit mehr für die Menschen, die sie eigentlich lieb haben....

Struse: Aber das ist ja schrecklich. Können wir denn da was gegen unternehmen?

Edel: Also, so ganz einfach ist das nicht,...

Hilfreich: ... wir brauchen da eine größere Macht,

Gut: ... und diese Macht kann man nicht einfach herbefehlen, weißt du.

Struse: Welche Macht meint ihr denn?

Edel: Die Macht der Liebe ...

Hilfreich: ... denn allein die Liebe ist so stark ...

Gut: ... dass sie alles überwinden kann! Die Oberflächlichkeit ...

Edel: ... den Stress, den wir uns so oft selber machen ...

Hilfreich: ... und auch den Egoismus.

Edel: Aber wir haben tatsächlich etwas dabei …

Hilfreich: ..., das helfen könnte und das sind …

Gut: ... die blinkenden Herz-Lichter der Liebe.

Gut macht seinen Mantel auf, wo die Herzen blinken.

Struse: Oh, ist das schön. Und was passiert jetzt?

Edel: Warte mal ab, Struse, gleich wirst du es sehen ...

Hilfreich: ... denn der Geist der Liebe ist eine ganz besondere Macht...

Gut: ... weißt du, woher er kommt?

Struse: Hm, nicht so richtig, glaub ich.

Edel: Gott selber ist es, der als Geist weht wo er will ...

Hilfreich: ... und er ist der Geist der Liebe, die er uns Menschen schenkt...

Gut: ... und als Geist der Liebe kann er überall hin. Selbst durch Mauern und geschlossenen Türen.

Struse: Und woran merken wir Menschen, daß der Geist der Liebe da ist?

Edel: Wir merken es immer dann, ...

Hilfreich: ... wenn wir uns umeinander kümmern, wenn wir füreinander da sind ...

Gut: ... wenn wir uns Zeit füreinander nehmen und der andere uns wichtiger ist als z.B. das Fernsehprogramm ...

Struse: Aha, das verstehe ich. Hey, schaut mal, ich glaube der Geist der Liebe tut seine Wirkung!

Mutter, Vater und Schwester kommen und setzen sich neben das Kind auf die Bank, legen den Arm um das Kind.

Schwester: Hey, Benny, schön, daß du da bist. Wollen wir alle gemeinsam in deinem Buch lesen?

Kind: Aber was ist mit dem Fußballspiel im Fernsehen?

Vater: Ach, das ist doch nicht so wichtig. Du bist viel wichtiger, weißt du.

Mutter: Genau, wir haben dich nämlich sehr lieb, Benny, weißt du? Das ist uns gerade irgendwie sehr klar geworden.

Gemeinsam gehen sie ab.

Struse: Wow, das hat aber echt gut geklappt – das mit dem Geist der Liebe – das muß ich unbedingt MA erzählen.


5. Szene

Struse: Hey, MA . Jetzt weiß ich es!!!

MA: Was weißt du?

Struse: Ich weiß jetzt, wer der Superheld in unserer Kirche ist. Der liebe Gott! Das ist der Superheld.

MA: Und mit den Wunderwerkzeugen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe rettet er immer wieder aufs neue uns Menschen.

Struse: Du MA , ich finde das richtig cool, daß wir einen eigenen Superman in unserer Kirche haben. Ich habe das gar nicht so richtig gewußt.

MA: Und weißt Du auch, wo man ihn sehen kann? - Im Angesicht der vielen Kinder und Erwachsenen, die er dazu bewegt, Hand in Hand füreinander einzustehen. Die sich stark machen durch Glauben, die einander Hoffnung geben und sich lieb haben und das auch zeigen. Gott hat viele Gesichter, weiß du? Und das ist es, was die Welt wirklich rettet.

Struse: Weißt du, was ich noch nicht so richtig verstanden habe? Wieso können „Jetztnich“, „Magnich“ und „Willich“ sich so in unser Leben einmischen? Ich meine, wenn der liebe Gott mit seiner Liebe so mächtig ist?

MA: Tja, Struselotte, das ist eine gute Frage. Leider ist es oft so, dass wir Menschen im Alltag nicht so oft an den lieben Gott denken und wir dann eher anfällig sind für „Jetztnich“, „Magnich“ und „Willich“. Wir Menschen selbst sind es, die diesen Wichten Platz in unserem Leben machen. Und was dabei herauskommt, haben wir heute hier sehen können.

Struse: Aber du, MA , was machen wir denn jetzt mit „Jetztnich“, „Willich“ und „Magnich“?

MA: Was hältst du davon, wenn das Rettungsteam mit dir zusammen diese Wichte aus unserer Kirche jagt, damit sie erstmal verschwinden und uns hier alle in Frieden lassen?

Struse: Prima Plan. Wir machen eine Verfolgungsjagd. Los geht’s.

Edel: O.K. auf in die letzte Runde ...

Hilfreich: ... und weil wir schneller sein müssen, als die drei Wichte...

Gut: ... fahrn´ wir schon mal den Wagen vor.

Mit Rollern Verfolgungsjagd durch durch die Kirche; „Magnich“, „Willich“ und „Jetztnich“ rennen einmal um alle Bänke und dann aus der Kirche raus.


Fürbitten

MA: So jetzt haben wir endlich Ruhe! Und jetzt können wir auch am Ende noch einmal mit dem lieben Gott reden. Und ich bitte euch, dazu aufzustehen.

Edel: Lieber Gott,
laß uns lernen daß Du uns liebst
und alle Menschen auf der Welt.
Und das es keinen echten Grund gibt, auf einander eifersüchtig zu sein.

Hilfreich: Wir bitten dich für die,
die in dieser Welt Zeichen der Hoffnung setzen durch gelebten und bezeugten Glauben,
durch das Eintreten für Gerechtigkeit und Frieden.
Gib ihnen Ausdauer, wenn die Mühe vergeblich scheint.

Gut: Lieber Gott,
Unsere Geschwister und Freunde, unsere Eltern und Großeltern und ganz, ganz viele Menschen legen wir dir an dein Herz.
Du weißt manchmal besser als wir, welche Sorgen sie bedrücken.
Laß Sie nicht allein.

MA: Und gemeinsam beten wir: VATER UNSER im Himmel...


Der Text stammt von Pfarrer Stork aus der evangelischen Kirche in Blasheim.